Draußen ist es dunkel und grau - da möchte man sich doch gerne mal an den Strand träumen und den nächsten Urlaub planen. Wer jetzt bucht, kann zudem auf mehr Auswahl und Frühbucherangebote hoffen. Doch eine Urlaubsbuchung soweit im Voraus birgt auch ein gewisses Risiko: Was ist, wenn bis zur Abreise noch etwas dazwischenkommt? Jobverlust? Krankheiten? Für diese Situation gibt es Reiserücktrittsversicherungen. Finanztest empfiehlt diese in Kombination mit einer Reiseabbruchversicherung. Sie deckt beispielsweise die Extrakosten ab, wenn man früher als geplant abreisen muss.
 
Das Angebot ist groß. Finanztest (1/2025) hat 60 Kombi-Tarife mit Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen gecheckt: Acht bekamen die Bestnote "sehr gut", 27 die zweitbeste Note "gut", der Rest war "befriedigend".

Reiserücktrittsversicherung: Einmalig oder Jahrestarif?

Im Test lagen die beiden Anbieter Europ Assistance und Travel Secure von Würzburger vorn. Überprüft und verglichen wurden die Konditionen in vier Kategorien: Verträge für eine Reise für Einzelpersonen bzw. Familien und Jahresverträge für Einzelpersonen bzw. Familien. In allen Kategorien erzielten die Tarife der Testsieger Bestnoten - sie versichern laut Finanztest viele Ereignisse, sind verständlich und liegen preislich im Mittelfeld.
 
Der Preis für die Tarife hängt vom Alter des ältesten Mitreisenden, der versicherten Reisesumme und ob es sich um einen Einzel- oder Jahresvertrag handelt, ab. Ein Kostenbeispiel: Ein sehr gut benoteter Familientarif mit Mitreisenden bis zu einem maximalen Alter von 66 Jahren für eine Einzelreise, die bis zu 3.000 Euro kostet, kostet 155 Euro. Ein Jahresvertrag, der mehrere Reisen von jeweils bis zu 3.000 Euro Wert abdecken würde, sei schon ab 132 Euro zu haben. Warum das günstiger ist? Die Jahresverträge verlängern sich automatisch, wenn man nicht kündigt. Das wird gerne mal vergessen und ist daher für Versicherer ein gutes Geschäft. Wer sich also für einen Jahresvertrag entscheidet, sollte die Kündigungsfristen im Blick haben.

Ab wann haftet eine Reiserücktrittsversicherung?

Eine Reiserücktrittsversicherung trägt die anfallenden Stornogebühren, wenn man Buchungen kurzfristig absagt. Vor Abschluss einer Versicherungspolice sollten Verbraucherinnen und Verbraucher unbedingt in den Versicherungsbedingungen überprüfen, in welchen Fällen die Reiserücktrittsversicherung genau haftet. Das kann bei einer schweren Krankheit, Unfällen, Tod, Komplikationen einer Schwangerschaft, Jobverlust oder -wechsel sein. Ohne Versicherung kann man schnell auf Tausenden Euros sitzen bleiben.
 
Psychische Erkrankungen können zum Beispiel aber vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sein und auch chronisch Kranke haben es laut Finanztest oft schwer: Meistens müssen Erkrankungen überraschend und schwerwiegend sein, damit die Versicherung einspringt, wenn deshalb der Urlaub platzt. Fällt beispielsweise das mitreisende Kind durch eine Prüfung und diese wird in der Reisezeit wiederholt, greifen hingegen viele, aber auch nicht alle Policen. Schlechtes Wetter oder Angst vor tropischen Krankheitserregern wiederum seien zum Beispiel keine Rücktrittsgründe.

Reiserücktrittsversicherung abschließen: drei Tipps

Finanztest empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern, beim Abschluss einer Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung auf drei Dinge zu achten:
 
1. Policen direkt beim Versicherer abschließen und nicht über Reiseportale. Dort sei die Qualität der Tarife oft nur schwer einzuschätzen.
 
2. Von Reiseversicherungen auf Kreditkarten lässt man lieber die Finger – die erwiesen sich oft als lückenhaft und voller Fallstricke.
 
3. Nur Tarife ohne Selbstbeteiligung wählen. Oft liegt die dem Bericht zufolge bei 20 Prozent der Stornokosten. Gerade bei teuren Reisen kann das richtig ins Geld gehen, wenn man diese absagen muss - trotz Versicherung.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA, 12.12.2024