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Film von Artem Demenok
Die Sowjetunion ist tot. Der größte Flächenstaat der Erde trat am 25. Dezember 1991 recht leise von der Bühne ab, keine Revolution, kein Blutvergießen. Man hat ihn einfach für aufgelöst erklärt. Aber nicht alle in den ehemaligen Sowjetrepubliken waren darüber glücklich. Der Zerfall des Imperiums wird besonders in Russland als Verlust empfunden – bis heute. Wladimir Putin bezeichnet ihn als "die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts". Ohne Imperium gibt es anscheinend für Russen keinen Nationalstolz. Man nennt so etwas "Phantomschmerz". Er trägt dazu bei, dass nach den Jelzin-Jahren restaurativer Geist in Russland eine Renaissance erlebt. Aber träumt Putin wirklich von einer Neuauflage des Imperiums, von einer "Sowjetunion light"? Und überhaupt – wie viel Sowjetunion steckt noch in Russland und in anderen postsowjetischen Staaten?
Der Filmemacher Artem Demenok erzählt in "Was wurde aus der Sowjetunion?", ausgehend von den Ereignissen des Jahres 1991, wie es nach dem Zusammenbruch weiterging. Ein Film über den unterschiedlichen Umgang mit der Vergangenheit in Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Gennadij Burbulis galt 1991 als graue Eminenz des russischen Präsidenten Jelzin, Stanislaw Schuschkewitsch war Vorsitzender des Obersten Rats der Sowjetrepublik Weißrussland und Leonid Krawtschuk – der erste Präsident der unabhängigen Ukraine.
Drei Hauptakteure der Abschaffung der Sowjetunion erzählen nicht nur davon, wie es dazu kam. Sie reflektieren auch das Leben auf den Trümmern des Sowjetimperiums und die schwere Last des Sowjeterbes. Maria Gaidar, die Tochter des russischen Reformarchitekten Jegor Gaidar und Kreml-Gegnerin, ging in die Ukraine, um dort den politischen Wandel mitzugestalten. Intellektuelle, Oppositionelle und Vertreter des "alten Geistes" runden das Bild ab. Der preisgekrönte Autor wurde bei Wladiwostok geboren.