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Film von Silke Meyer
Es sind die Anhänger der Santeria und des Candomblé, der afrokubanischen und der afrobrasilianischen Variante des Voodoo, die ihre Zeremonien meist nur im Geheimen abhalten. Und auch die bunten Altäre in ihren Wohnungen, mit denen Geister gnädig gestimmt werden sollen, verbergen sie meist vor der Öffentlichkeit. Zu groß ist die Angst vor Vorurteilen und Stigmatisierung.
Die Wiege des Voodoo steht in Westafrika. Von hier aus hat sich die Religion durch den Sklavenhandel nach Lateinamerika ausgebreitet und hier weiterentwickelt: In Brasilien entstand so der Candomblé und auf Kuba die Santeria. Für beide Religionen bildet der Voodoo eine bedeutende Wurzel, noch immer sind die beiden Religionen eng verwandt mit dem Voodoo-Kult. Mit Zuwanderern aus Westafrika und Lateinamerika spielt Voodoo auch in Europa zunehmend eine Rolle. Manche Schätzung rechnet mit bis zu 60 Millionen Anhängern weltweit. Der Voodoo ist seit den Zeiten der Sklaverei eine globalisierte Religion.
Der Film begleitet einen Candomblé- und einen Santeria-Priester sowie
eine deutsche Frau, die zur Santeria konvertiert. Dabei muss sie
verschiedene Initiationsriten durchlaufen, die bisher in Deutschland
noch nie filmisch dokumentiert wurden.
Mit der ehemaligen
Theologie-Studentin bekommt der Zuschauer Einblicke in Rituale, Rhythmen
und Tänze. Voodoo, Santeria und Candomblé gelten auch als „getanzte
Religion“, die den Körper stark betont. Statt für schwarze Magie stehen
sie für ein hohes Maß an Naturverbundenheit und eine Abwendung vom
Materialismus.