Tatort: Das Leben nach dem Tod - Producerin Dorothea Seeger: Wie macht man in einem Gegenwartsfilm Geschichte lebendig?
Im Tatort "Das Leben nach dem Tod" haben wir deutsche Geschichte aufgegriffen und mit einem aktuellen Mord verwoben. Wie kann in einem Film, der in der Gegenwart spielt, die Vergangenheit lebendig werden? Das geht einerseits über den Dialog, andererseits auf der visuellen Ebene durch historisch inszenierte, flashbackartige Szenen oder Fotos. Letztere sind schnell ins Drehbuch eingefügt, für die Umsetzung bedeuten historische Fotografien jedoch Einiges an Planung und Organisation. Darin involviert sind die Regieassistenz und die Gewerke Szenenbild, Kostümbild, Maskenbild und Standfotografie. Gerade wenn Personen abgebildet werden, die im Film mitspielen, müssen Komparsen gefunden werden, die als "die jüngere Version" des Darstellers glaubhaft sind. Die Statisten erhalten historische Frisuren und passende Kostüme und werden - wenn notwendig - in einer Umgebung fotografiert, die passend zur bespielten Zeit ausgestattet ist. Die Fotos werden am Ende bearbeitet, damit sie aussehen, als seien sie die entsprechenden Jahre alt.
Da wir auch mit szenischen, historischen Flashbacks gearbeitet haben, konnten wir diese auf Fotos bannen und später im Film verwenden. Wichtig dabei ist, dass die Fotos bereits vorliegen, wenn sie an entsprechender Stelle gebraucht werden; sie werden deshalb mit zeitlichem Vorlauf hergestellt. Dieser Arbeitsschritt wird als "Fotovorproduktion" im Drehplan vermerkt.