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Das rbb-Politikmagazin „Kontraste“ sendet am Donnerstag, 16. Januar, zur gewohnten Zeit ab 21.45 Uhr live in der ARD Mediathek. Eva-Maria Lemke moderiert. Die Themen im Überblick:
Asbestgefahr: Wie Mieter alleingelassen werden
Millionen Mieter leben in asbestbelasteten Wohnungen – häufig, ohne davon zu wissen. Die EU will bis 2032 ein asbestfreies Europa, viele Staaten haben bereits konkrete Maßnahmen eingeleitet. In Deutschland, wo nach Schätzungen der Bundesregierung 25 Prozent aller Wohngebäude von Asbest belastet sind, hinkt man aber bei der Sanierung hinterher - 27 Jahre nach dem Asbestverbot. Es fehlt an Informationen, Geld und offenbar auch politischem Willen, das Ziel zu erreichen. Und das, obwohl Asbest ein tödlich wirkender Gefahrenstoff ist.
Holocaust-Überlebende: Wunsch nach Beisetzung in ehemaligen Konzentrationslagern
75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz äußern Überlebende des Holocaust den Wunsch, dass ihre Asche im KZ beigesetzt wird. Doch der letzte Wille dieser Menschen stößt auf Widerstand. Religiöse Juden wenden sich prinzipiell gegen die Verbrennung von Verstorbenen, auch politisch verfolgte KZ-Überlebende haben Bedenken. Sie meinen, in den Gedenkstätten sollten nur die dort Ermordeten ruhen. Zudem ist die Beisetzung der sterblichen Überreste auf dem Gelände von KZ-Gedenkstätten teils durch Friedhofsordnungen nicht gestattet. "Kontraste" hat gemeinsam mit dem Politikmagazin "FAKT" mit Überlebenden und Angehörigen gesprochen sowie den einzigen Krematoriumsbetreiber Israels interviewt. In Deutschland haben die Reporter Gedenkstellenleiter getroffen, die die Bestattungen trotz aller Widerstände erlauben.
Treblinka: Täter und Opfer erzählen
Das Vernichtungslager Treblinka: In nur 11 Monaten sind hier zwischen 700.000 bis mehr als 900.000 Menschen von den Nazis ermordet worden, nur rund 80 Opfer haben Treblinka überlebt. "Kontraste" zeigt zum Teil noch nie im Fernsehen gesendete Interviewsequenzen aus der Shoa Collection, die der französische Dokumentarfilmer Claude Lanzmann in den 70er Jahren gedreht hat. Darin beschreibt der Überlebende Richard Glazar seine Erlebnisse in Treblinka. Mit versteckter Kamera interviewte Lanzmann auch einen Täter: Der SS-Mann Franz Suchomel gibt Einblicke in die Organisation des Massenmordes, den systematischen Raub der Besitztümer der ermordeten Juden und den Aufstand der rund 100 Juden, die als Zwangsarbeiter in der Todesfabrik eingesetzt wurden.