Ein Film von Silvio Duwe und Marcus Weller -
Die Corona-Krise als Geburtsstunde einer neuen Protestbewegung: Deutschlandweit gehen mehr Menschen gegen die Beschränkungen, die Regierung und Behörden in der Corona-Krise erlassen haben, auf die Straße. Trotz Versammlungsverboten und Abstandsregeln. Was steckt hinter der Corona-Wut? Wer sind die Initiatoren der Proteste? Und wer profitiert? Journalisten des Politikmagazins "Kontraste" vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) dokumentieren die Entwicklung der sogenannten "Hygiene-Demos" und zeichnen so das Bild einer besonderen deutschen Protestgesellschaft in Zeiten des Virus.
Ein Hauch von '89 scheint in der Luft zu liegen, wenn hunderte Anti-Corona-Demonstranten gemeinsam "Freiheit, Freiheit", "Widerstand, Widerstand" und "Wir sind das Volk" rufen. Doch die Reportage zeigt keine friedliche Revolution. Sie hält einen Aufstand der Unzufriedenen fest, darunter auch Neonazis, Verschwörungsideologen und Demokratieverächter aller politischen Richtungen.
Nur knapp 40 Mitstreiter kamen zur ersten "Hygiene-Demo". Die Polizei löste die Veranstaltung zügig auf – aus Infektionsschutzgründen. Im Netz und über die sozialen Medien fand die Aktion die Aufmerksamkeit von Multiplikatoren und Influencern aus dem verschwörungsideologisch und rechtsesoterisch aufgeladenen Raum. Und so ziehen die "Hygiene-Demos" seither immer mehr Menschen an, befeuert von Plattformen wie KenFM, RT-deutsch oder Rubikon. Der Film der rbb-Journalisten Silvio Duwe und Marcus Weller fragt: Wie ist es möglich, dass Nazis, linke Kapitalismuskritiker, besorgte Bürger und prorussische Influencer gemeinsam gegen Maßnahmen auf die Straße gehen, die auch ihr Leben retten könnten?