Unser Leben -
Ein Film von Nadja Tenge
Anette und Sven Buck pendeln seit Jahren mit dem Regionalexpress aus dem Brandenburger Umland nach Berlin zur Arbeit. Drei bis vier Stunden sind sie täglich unterwegs, vorausgesetzt, es kommt nichts dazwischen. Dass sie pro Jahr mehr Zeit im Zug verbringen als im gemeinsamen vierwöchigen Jahresurlaub, ist nur einer der Nachteile, die sie dabei in Kauf nehmen. Zudem bleibt das Familienleben auf der Strecke. Auch die Wochenenden müssen gut getaktet werden, denn von Montag bis Freitag bleibt kaum Zeit für Einkäufe, Frisörtermine und die Hausarbeit. Wie halten sie das durch? Haben sie unter diesen Umständen noch das Gefühl, ein selbstbestimmtes Leben zu führen?
Auch die junge Französin Adèle Segrestin lebt im Land Brandenburg und arbeitet in Berlin. Zu den vielen Stunden im Zug kommen noch viele Wartestunden in Berlin, denn natürlich sind die Fahrpläne der Bahn nicht mit den Kursen der Volkshochschulen abgestimmt. Wenn Adèle spät am Abend nach Hause zurückkehrt, schläft ihr Freund schon, denn er muss früh aufstehen. So bleibt auch dieses Familienleben weitgehend auf das Wochenende beschränkt. Hatten sie sich das so vorgestellt, als sie ganz bewusst von Berlin aus aufs Land gezogen sind?
Nadja Tenge hat die Pendler für die rbb-Reportage mit der Kamera begleitet.