Marius Gardeia (Model) in Pullman City, Fahne von Melissa Treutlein (Illustratorin) (Bild: rbb/Goethe Institut/Jonas Höschl)
Bild: rbb/Goethe Institut/Jonas Höschl

Neuer Podcast von rbbKultur und Goethe-Institut - "The Big Ponder" – das große transatlantische Nachdenken

Deutscher und US-amerikanischer Alltag. Erzählt in persönlichen Radioessays im Podcast "The Big Ponder". Ein transatlantischer Dialog über den großen Teich hinweg, den "Big Pond", wie der Atlantik genannt wird, der Europa von Amerika trennt und zugleich verbindet. Am 17. Juni 2021 veröffentlichen das Goethe-Institut und rbbKultur acht Folgen erstmals in deutscher Sprache. Ab dem 31. August sendet rbbKultur ausgewählte Folgen im Radio.

US-amerikanische und deutsche Journalist*innen erzählen transatlantische Geschichten, die Antworten auf Fragen suchen wie: Teilen die USA und Deutschland dieselben Werte? Was trennt Deutsche und US-Amerikaner? Was verbindet sie? Die englischsprachigen Podcast-Folgen des "Big Ponder" sind unter Goethe.de/thebigponder, Apple Podcasts und Spotify abrufbar. Radiosendern in den USA steht die Serie in sendefähiger Qualität zur Verfügung. Seit Dezember 2020 werden die halbstündigen Features im Zwei-Wochen-Rhythmus veröffentlicht. Insgesamt umfasst die Serie 30 Folgen.

Exklusiv für deutsche Hörer*innen ist in den Studios des Rundfunk Berlin-Brandenburg ein Äquivalent in deutscher Sprache entstanden. Eine Kooperation des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) mit dem Goethe-Institut. Partner des Podcasts ist die RIAS Berlin Kommission, die seit 1992 Austauschprogramme für Journalist*innen organisiert. Unterstützt wird "The Big Ponder" von der Bertelsmann Foundation.

Weitere Informationen: www.goethe.de/thebigponder und www.rbbkultur.de/thebigponder

Die Folgen in der Übersicht

Folge 1: "Brieffreunde – My Pen Pal" von Jakob Lewis

Zwischen den Partner-Städten Nashville und Magdeburg werden Briefe getauscht. Zwei Brieffreunde haben sich zufällig gefunden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jakob, lebt in Nashville, Tennessee, und produziert Podcasts. Der andere, Ingo, ist Polizist und lebt in Magdeburg. Die beiden korrespondieren – inmitten der Pandemie – über Hunde, Tequila und Polizeigewalt. Schnell wird ihr Austausch, obwohl ein Ozean dazwischenliegt, eng und persönlich.

Folge 2: "Über die Freundschaft – In Friendship" von Bilal Qureshi

In der Corona-Pandemie haben viele die Erfahrung gemacht, dass der Kontakt zu einigen Bekannten abgebrochen ist, während die Verbindung zu einigen engen, oft alten Freunden stärker geworden ist. Bilal Qureshi begibt sich auf die Suche nach Antworten auf die Frage, warum das so ist. Er fragt seine eigenen Freunde, was ihnen Freundschaft bedeutet, und ob sie digital aufrechterhalten werden kann. Er spricht mit einem Wissenschaftler, der durch 500 Jahre Freundschaftsgeschichte führt. Er fragt nach dem Ursprung des Wortes Freundschaft und seiner Bedeutung in der deutschen und der US-amerikanischen Kultur.

Folge 3: "Flaggen – Flags" von Jocelyn Robinson

18 mal neun Meter groß ist die amerikanische Flagge, die weithin sichtbar auf dem Parkplatz vor "American Pride" weht, einem Geschäft für Laubbläser und Mähmaschinen in Zanesville, Ohio. Warum die große Flagge, will Jocelyn Robinson wissen. Die Journalistin untersucht das Verhältnis der US-Amerikaner*innen und Deutschen zu ihren Landesflaggen. Sie trifft einen Historiker, der erklärt, wo, wann und warum die erste Flagge geschwenkt wurde, und nimmt die Hörer*innen mit zur Fußball-Weltmeisterschaft ins Jahr 2006 nach Deutschland, als dort zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg wieder die Nationalflagge wehte. Und zum 6. Januar 2021, als ein Fahnen-schwingender Mob das Kapitol in Washington D.C. stürmte.

Folge 4: "Little America" von Sylvia Cunningham und Monika Müller-Kroll

Die Entscheidung des US-amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump, in Deutschland stationierte Soldat*innen abzuziehen, nahm sein Nachfolger im Weißen Haus, Joe Biden, zurück. In Deutschland sind rund 35.000 US-Soldat*innen stationiert. Ihre Kasernen sind als "Little Americas" eingerichtet: Es werden Meilen gezählt, die Geschäfte führen amerikanische Waren, und das Essen schmeckt wie in den USA. Die Autorinnen Sylvia Cunningham und Monika Müller-Kroll sind in die Welt der "Little Americas" eingetaucht. Sie folgen dem Soldaten Ron, der auf seiner Vespa die Kaserne verließ, um sich in Stuttgart in einem Gasthaus an einem Tisch voller Schwäbinnen und Schwaben wiederzufinden. Obwohl er kein Wort verstand, kehrte Ron nicht in die USA zurück, sondern blieb in Deutschland. Die gleiche Entscheidung haben auch Rick, Felicia und EB getroffen.

Folge 5: "The Diner" von Florenz Gilly und Leon Ginzel

Ein Diner ist ein kleines, informelles, günstiges Restaurant, das aussieht wie ein Zugwaggon. Warum sind Diner so beliebt? Wie haben sie sich über die Jahrzehnte gewandelt? Und was passiert, wenn man den tief in der amerikanischen Kultur verwurzelten Diner nach Deutschland bringt? Die Hörer*innen erfahren außerdem, warum in deutschen Diners Burger serviert werden, aber in den USA Avocado-Toasts. Edward Hopper wird enttarnt und die Rezepte für einen "Siffy", "Slinger" und "John Wayne Burger" geteilt.

Folge 6: "Zuhause - Home" von Jocelyn Robinson

In der Corona-Pandemie hat das eigene Zuhause großes Gewicht bekommen. Für die Journalistin Jocelyn Robinson bedeutet Zuhause der kleine Ort Yellow Springs in Ohio, wo sie seit über 50 Jahren lebt. Wie wird aus einem Haus ein Zuhause? Kann man an mehreren Orten zuhause sein? Spielt der Ort für das Sich-Zuhause-Fühlen überhaupt eine Rolle? Für den "Big Ponder" begibt sich Jocelyn in Yellow Springs, in Berlin Mitte, im Reservat der Navajo in Arizona und im Senegal auf die Suche nach Antworten.

Folge 7: "Das Tagebuch – The Diary" von Monika Müller-Kroll und Dina Elsayed

Die Idee eines Tagebuchs ist in den USA und Deutschland dieselbe: Regelmäßig tragen Autor*innen ein, was ihnen widerfahren ist – Kleinigkeiten im Alltag oder große Ereignisse. Das Tagebuch ist ein Freund, dem Geheimnisse anvertraut werden, Sorgen und Wünsche. Tagebuch-Autor*innen auf beiden Seiten des Atlantiks teilen ihre Gedanken mit den Hörerinnen und Hörern. Indem sie die Fragmente aneinanderlegen, ergeben sich Parallelen und Widersprüche: ein transatlantisches Tagebuch der vergangenen Jahre. Vor der Pandemie und im Lockdown. Mit Einträgen aus Heilbronn, Berlin, Seattle, Los Angeles, Rostock und Netherland, Colorado.

Folge 8: "Über die Stille – Quietude" von Bilal Qureshi

Was Radiomacher*innen am meisten fürchten, ist "dead air": ungewollte Pausen, das Senden von Stille, nichts. Schon in der Goethezeit fürchtete die Gesellschaft nichts mehr, als dass ein Gespräch ins Stocken geriet. Gründe genug für Bilal Qureshi, der Stille eine eigene Folge zu widmen. Es geht darin nicht nur um das Schweigen oder das Ausbleiben von Kommunikation. Es geht auch um US-amerikanische Laubbläser und um sonntägliche Ruhe in deutschen Wohngebieten, darum, was bereits Seneca vor zweitausend Jahren als "den Lärm in unserer Seele" bezeichnet hat: um die Angst vor und das Sehnen nach Stille.

Die Producer*innen der Folgen sind Sylvia Cunningham, Dina Elsayed, Florenz Gilly, Leon Ginzel, Jakob Lewis, Monika Müller-Kroll, Bilal Qureshi und Jocelyn Robinson.

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