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Film von Thomas Grimm
So gut wie vergessen ist die Tatsache, dass noch für die Olympischen Spiele in Innsbruck und in Tokio 1964 Athleten beider deutscher Staaten gegeneinander antreten mussten, um eine gemeinsame Mannschaft zu bilden. Der Film erzählt erstmals die Geschichte über das deutsch-deutsche Olympiateam von 1964 und ist zugleich ein aktuelles Dokument zum Verhältnis von Sport und Politik in den internationalen Beziehungen.
Drei Jahre nach dem Mauerbau und nach fast völligem Erliegen der innerdeutschen Sportbeziehungen muss eine Mannschaft aus Sportlern beider deutscher Staaten gebildet werden. Gegen allen Boykott der jeweiligen Seiten nach dem 13. August 1961 müssen Ausscheidungskämpfe in Ost und West stattfinden. Wer die meisten Sportler für die Olympiamannschaft stellt, der darf auch den „Chef de Mission“ stellen, den Leiter der deutschen Delegation. In den Medien werden Tabellen geführt, wer im Rennen um den Missionsleiter vorn liegt. Es gibt ein Hauen und Stechen, um jeden Platz, um jeden Wettkampf, um die Trikots, die Fahnen, die Siegermusik ... Ein Sport- und Politkrimi.
Mit vielen Interviews ehemaliger Athletinnen und Athleten bringt die Dokumentation dieses Kapitel deutscher Sportgeschichte ins Gedächtnis zurück. Der Film lässt noch einmal den ersten deutschen Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf (1940 – 2020) und die Goldmedaillengewinnerin über 80m Hürden Karin Balzer (1938-2019) ausführlich zu Wort kommen.