filmische Stadtschreiberin Anne Münch (Bild: rbb/MDR/zero one film)
Bild: rbb/MDR/zero one film

- EAST – Stimmen des Ostens: rbb und MDR starten dokumentarische Programminitiative

Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober starten rbb und MDR das neue Label EAST. Es vereint dokumentarische Filme und Podcasts von gesamtgesellschaftlicher Relevanz mit einer speziellen ostdeutschen Perspektive. Den Auftakt machen die Dokumentarfilme "EAST! – Mein Jahr in Lenzen/Zeitz" – zu sehen am 3. Oktober in der ARD Mediathek sowie im MDR-Fernsehen und rbb Fernsehen.

Die Programmdirektorin des rbb, Martina Zöllner: "rbb und MDR starten zusammen eine neue Programminitiative! EAST ist eine Edition besonderer Dokumentationen, Dokumentarfilme und Podcasts. Da gibt es keine einfachen Wahrheiten – sondern unterschiedliche Sichtachsen auf die Realität. EAST arbeitet nicht mit Weichzeichnern, sondern ist ein Label für den authentischen Blick und für das, was ostdeutsche Erfahrungen ausmacht. 'Ostdeutsch' bleibt ja existent, solange die Zustände hier noch geprägt sind vom unbestrittenen Unterschied in der Lebenserfahrung."

Jana Brandt, Programmdirektorin des MDR in der Programmdirektion Halle: "Das Besondere an diesem Projekt sind die Erzählperspektiven. Es geht uns darum, einen speziellen ostdeutschen Blick auf gesamtgesellschaftliche Fragestellungen in den Mittelpunkt zu rücken. Also Nähe und Nachvollziehbarkeit zu schaffen, neue Perspektiven aufzuzeigen und Impulse zu setzen für ganz Deutschland. Wir wollen mit unserem Schwerpunkt EAST ein vorwärtsgewandtes, gegenwärtiges Bild zeichnen, welches das Thema Heimat und Identität neu auslotet und Debattenbeiträge aus dem Osten in den Mittelpunkt rückt."

Der Osten ist anders

EAST bündelt Filme und Podcasts von gesamtgesellschaftlicher Relevanz mit einer speziellen ostdeutschen Perspektive im TV, in der ARD Mediathek und in der ARD Audiothek. EAST kommt aus dem Heute, schaut ins Morgen und vergisst das Gestern nicht. EAST leistet Debattenbeiträge zu aktuellen Fragestellungen und sucht einen besonderen Blickwinkel auf Themen, die alle betreffen. EAST gibt dem Osten eine Stimme. EAST ist weder "Ossi"-Bashing noch Ost-Verklärung. Es geht nicht um Vorurteile und Idealisierung. Im Fokus stehen Herkunft, Heimat und Identität und historische Zusammenhänge, DDR und jüngste Transformationserfahrungen und die Nähe zu Osteuropa.

"EAST! – Mein Jahr in Zeitz/Lenzen"

Inhaltlicher Auftakt des neuen Labels sind die beiden Dokumentarfilme: "EAST! – Mein Jahr in Lenzen/Zeitz". Zwei Stadtschreiber ziehen für ein Jahr nach Lenzen und Zeitz. Erzählt werden die Geschichten von Anne Münch, die von Potsdam in die brandenburgische Provinz zieht und von Maksym Melnyk, der in der Ukraine groß geworden ist und jetzt nach Sachsen-Anhalt geht.

Mehr über die beiden Dokumentationen:

https://www.mdr.de/presse/fernsehen/presseinformation-dokus-east-zeitz-lenzen-100.html

https://www.rbb-online.de/unternehmen/presse/presseinformationen/programm/2023/10/20230310-east-mein-jahr-in-lenzen-zeitz/

Mehr über die anderen dokumentarischen Highlights der Programminitiative EAST im Oktober finden Sie hier:

https://www.rbb-online.de/unternehmen/presse/presseinformationen/programm/2023/10/20231003-east-rbb-und-mdr-starten-programminitiative.html

Die Dokumentationen, Dokumentarfilme und Podcasts unter dem Label EAST gibt es künftig in der ARD Mediathek und in der ARD Audiothek sowie im Fernsehen im MDR und rbb.

  • FILME

    Stadtschreiberin Anne Münch in Lenzen (Bild: rbb/MDR/zero one film)
    rbb/MDR/zero one film

    EAST! - Mein Jahr in Lenzen/Zeitz

    Ein Dokumentarfilm-Projekt von Britt Beyer, Anne Münch und Maksym Melnyk
    2 x 90 Minuten

    EAST! erzählt von zwei Orten in Deutschland, im Osten. So wahrhaftig und lebendig, wie das Leben dort ist. Eine Filmemacherin und ein Filmemacher ziehen für ein Jahr in eine ostdeutsche Stadt: Anne Münch geht mit Familie nach Lenzen in Brandenburg, Maksym Melnyk nach Zeitz in Sachsen-Anhalt. Wie lebt es sich dort? Zeitz, die einst florierende Industriestadt, ist vom Strukturbruch der 1990er Jahre bis heute geprägt. Lenzen, jahrhundertelang ein Ackerbürger-Städtchen, idyllisch, aber immer am Rand gelegen. Für EAST! beobachten sie, als filmische Stadtschreiberin und Stadtschreiber, das Leben vor Ort, erzählen von ihren Begegnungen und Eindrücken, von ihrem Ankommen, von Fremdheitsgefühlen und überraschenden Erkenntnissen.

    03.10.23, 20.15 Uhr Lenzen, 22.00 Uhr Zeitz rbb Fernsehen | 20.15 Uhr Zeitz, 22.00 Uhr Lenzen MDR-Fernsehen

    Schnitt: Anke Trojan (Zeitz), Julia Wiedwald (Lenzen) / Kamera: Axel Schneppat, Andy Lehmann / Produzent: Thomas Kufus / Producerin: Kornelia Theune / Redaktion: Rolf Bergmann (rbb), Ina-Katrin Hüttig (MDR)

    Eine Gemeinschaftsproduktion von zero one film, Rundfunk Berlin-Brandenburg und Mitteldeutscher Rundfunk gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg.

    Weitere Infos gibt es im Pressedossier.

    Wenzel und Band auf der Bühne (Bild: rbb/MDR/Clip Film/Sandra Buschow)
    rbb/MDR/Clip Film/Sandra Buschow

    Wenzel – Glaubt nie, was ich singe

    Dokumentarfilm von Lew Hohmann, 104 Minuten

    Wenzel, authentischer Poet und Vollblutmusiker, gehört zu den wichtigsten Liedermachern im Osten. Zu seinem jährlichen Festival in Kamp am Peenestrom pilgern Fans aus der ganzen Republik. Dem Festival droht das Aus. Gemeinsam mit seinen Kamper Freunden versucht Wenzel es zu retten. Zu DDR-Zeiten Hauptakteur des kritischen Liedertheaters "Karls Enkel", narrt er später mit Steffen Mensching im Clowns-Duo "MEH&WEH" die Funktionäre. Ihre DaDaeR-Programme werden Kult. Wenzel ist geradezu manisch produktiv, aber die Corona-Pandemie bremst ihn schmerzhaft aus. Inzwischen hat Wenzel über 50 CDs produziert. U.a. auch mit Arlo und Nora Guthrie, Kinder von Folk-Legende Woody Guthrie, mit denen er in Nashville auftritt. Lew Hohmanns Film lebt von den offenen Gesprächen mit Wenzel vor dem Hintergrund seiner bewegten Biografie und von der Magie seiner Konzerte. Lieder voll zärtlicher Poesie, andere attackieren mit beißendem Spott die neue Bundesrepublik.

    04.10.2023, 22:00 Uhr rbb Fernsehen| 08.10.2023, 20:15 Uhr MDR-Fernsehen

    Bildgestaltung: Thomas Simon / Montage: Sebastian Pehl / Produzent: Thomas Simon / Redaktion: Jens Stubenrauch (rbb), Thomas Beyer (MDR)

    Eine Gemeinschaftsproduktion von Clip Film- und Fernsehproduktion GmbH mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg und dem Mitteldeutschen Rundfunk gefördert durch MV Filmförderung, der Mitteldeutschen Medienförderung, der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und Kloster Bergeschen Förderung.

    Rebellinnen - Fotografie. Underground. DDR. © Salzgeber & Co. Medien
    Salzgeber & Co. Medien

    Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

    Dokumentarfilm von Pamela Meyer-Arndt, 85 Minuten

    Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind Rebellinnen - drei Künstlerinnen, die in der Underground-Kunst-Szene in den 70er und 80er Jahren der DDR aktiv sind, in Ost-Berlin, Erfurt und Dresden. Sie wollen frei sein – und weil das nicht geht, zumindest die Kunst machen, die ausdrückt, was sie fühlen. Als junge Frauen haben sie eine weibliche Sicht auf ihre Welt. Den austauschbaren Bildern der staatlichen Propaganda setzen sie eine einzigartige und intime Bildsprache entgegen. Doch sie werden von der Stasi und Inoffiziellen Mitarbeitern beschattet ... Ihre Bilder erzählen auf berührende Art und Weise von ihrem Ausgeliefert-Sein in einem System, das viele junge kreative Menschen unterdrückt. Als der Konflikt mit der Staatssicherheit eskaliert, müssen sie sich entscheiden: Bleiben oder gehen. Der Film von Pamela Meyer-Arndt gibt einen neuen Blick frei auf die Kunst und das Leben dieser drei faszinierenden Frauen.

    18.10.2023, 22.45 Uhr rbb Fernsehen

    Kamera: Lars Barthel / Montage: Andreas Zitzmann / Musik: Ulrike Haage / Produzent:innen: Irene Höfer, Andreas Schroth / Redaktion: Rolf Bergmann

    Eine Gemeinschaftsproduktion von Medea Film Factory und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg gefördert durch Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

    Alles anders machen. Das kurze Leben der Ost-Taz

    Dokumentation von Michael Biedowicz, 45 Minuten

    Nur wenige Wochen nach dem Mauerfall, im Februar 1990, startet im noch geteilten Berlin ein beispielloses Zeitungsexperiment, das komplett in Vergessenheit geraten ist. Die erste ost-west-deutsche Zeitungskooperation. Mit der Aufbauhilfe der West-Berliner "tageszeitung" beginnt in den Räumen des ZK der SED in der Noch-Hauptstadt der DDR ein junges Ost-Team von enthusiastischen Amateuren das umzusetzen, was zuvor in diesem Land unmöglich war. Zwei DDR-Kunstwissenschaftler, Jürgen Kuttner und André Meier, sind die federführenden Journalisten, die das Vertrauen ihrer West-TAZ-Kollegen bekommen, dieses Projekt umzusetzen. Der Film beschreibt einen neuen, spannenden Blick auf den Systemumbruch 1989/90 und begibt sich auf Spurensuche nach diesem vergessenen Kapitel deutsch-deutscher Zeitungsgeschichte.

    25.10.2023, 22.45 Uhr rbb Fernsehen| 07.11.2023 22:10 Uhr MDR-Fernsehen

    Buch und Produktion: Annekatrin Hendel / Bildgestaltung: Bernd Fischer (BVK) / Montage: Max Martens / Redaktion: Jens Stubenrauch

    Eine Gemeinschaftsproduktion von IT WORKS MEDIEN GmbH und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg gefördert durch Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

    König hört auf © Weltkino Filmverleih / Tilman König
    Weltkino Filmverleih / Tilman König

    König hört auf

    Dokumentarfilm von Tilman König, 82 Minuten

    Lothar König trägt über dem rechten Auge eine riesige Narbe. Ein Neonazi hat den Jenaer Stadtjugendpfarrer einst bewusstlos geschlagen. Doch Lothar König ließ sich nicht unterkriegen. Er engagierte sich gegen Rechtsradikale, für Jugendarbeit und Integration von Ausländern weit über die Stadtgrenzen hinaus und wurde deutschlandweit bekannt. Sein Sohn Tilman König setzt ihm nun ein filmisches Denkmal, das den Mut, auch die Widersprüchlichkeit und den Menschen in all seinen Facetten zeigt.

    08.10.2023 22:20 Uhr MDR-Fernsehen | 01.11.2023, 23.45 Uhr rbb Fernsehen

    Kamera: Tilman König / Montage: Denise Lipfert, Tilman König / Produzenten: Dietmar Güntsche, Martin Rohé / Redaktion: Thomas Beyer

    Eine Koproduktion der Neue Bioskop Film, Tilman König und dem Mitteldeutschen Rundfunk. Gefördert durch die Mitteldeutsche Medienförderung, die Staatskanzlei Thüringen und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

    Generation Crash - Wir Ost-Millennials © MDR/Schulz & Wendelmann
    MDR/Schulz & Wendelmann

    Generation Crash – Wir Ostmillennials

    Dokumentation von Nils Werner, 2 x 45 Minuten

    Wie geht Erwachsenwerden in Ostdeutschland in den Neunziger- und Nullerjahren? Die zweiteilige Dokumentation "Generation Crash - Wir Ost-Millennials" erzählt ein Kapitel, das bislang in der kollektiven Erinnerung an die Nachwendezeit gefehlt hat. Und das, obwohl die mitunter traumatischen Erfahrungen der jungen Menschen im Osten ihr Leben bis heute prägen. Geboren wurden sie noch in der DDR. Doch sie waren viel zu jung, um zu begreifen, was dieser Staat war, was er und seine Auflösung für ihre Eltern und Großeltern bedeuteten. Filmemacher Nils Werner hat für die zweiteilige Doku mit Ostdeutschen gesprochen, die ihre Erfahrungen auf ganz unterschiedliche Weise aufarbeiten. Dabei sind u.a. Autor Hendrik Bolz ("NullerJahre"), die Soziologin Katharina Warda ("Dunkeldeutschland"), Rapper Andy Zirnstein alias "Der Asiate", Regisseur und Schauspieler Tucké Royale ("Neubau") und die Politologin Anna Stiede (Theaterkollektiv "Panzerkreuzer Rotkäppchen").

    Bereits online in der ARD Mediathek
    10. und 17.10.2023, 22:10 Uhr MDR-Fernsehen | 25.10.2023, 23.30 Uhr rbb Fernsehen

    Kamera: Michael Plundrich / Montage: Julia Meusel / Sound-Design: Henrik Fehse / Produzent: Christian Hans Schulz / Redaktion: Nora Große Harmann

    Eine Produktion von Schulz & Wendelmann Film im Auftrag des MDR.

    In Produktion: Der Ostbeauftragte (AT)

    Dokumentation von Dennis Wagner, 45 Minuten

    Am 3.10.2023 feiert Deutschland den 33. Jahrestag der deutsch-deutschen Wieder-vereinigung - diesmal in Hamburg. Die Narbe zwischen Ost und West ist allerdings nicht geheilt, sondern vereitert. Der Anteil der Ostdeutschen an zentralen Führungspositionen in Wirtschaft, Unis, Verwaltung und Politik beträgt 3,5 % (SAJ = Schönherr/Antusch/Jacobs (2022)) - Tendenz sinkend. Der Springer-Vorstandschef Matthias Döpfner sprach aus, was viele im Westen denken: die Ossis seien eklig entweder Kommunisten oder Faschisten, zur Demokratie nicht fähig. Der Einzige, der den mächtigen Medienmann zum Rücktritt aufforderte, war Carsten Schneider, seit der Einführung des Amtes im Jahre 1998 der 9. Ostbeauftragte der Bundesregierung. Der Film begleitet ihn über 14 Monate im Osten Deutschlands bei seinem Bemühen, Themen zu setzen und Einfluss auf die gerade stattfindende Transformation zu nehmen – wirtschaftlich, politisch und kulturell.

    Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky, Fertigstellung Nov. 2023, Sendetermin folgt

    Zwischen Recht und Gerechtigkeit - Die Geschichte einer Flüchtlingsanwältin

    Ein Film von Margit Kehry, 30 Minuten

    Über 20 Jahre hat Gundula Brunner in Dresden als Anwältin für Migrationsrecht für das Bleiberecht von Menschen gekämpft. Menschen, die in Not waren und deshalb aus ihrer Heimat fliehen mussten. Dabei hat sie unzählige erschütternde Lebensgeschichten gehört, vor Gericht gegen Vorurteile gekämpft und sich zudem ehrenamtlich engagiert. Im Januar 2022 wird Gundula alles zu viel. Sie bricht zusammen. Nach dem Burnout zieht sie sich aus ihrer Kanzlei zurück und muss sich fragen: Wie soll es weitergehen? Wird sie jemals wiederHatte als Anwältin arbeiten können? Gundula packt Ihre Koffer und geht auf eine schicksalhafte Reise. Sie besucht Frauen und Männer, für die sie gekämpft hat. Haben sie es geschafft in Deutschland anzukommen oder war ihr Einsatz umsonst?

    Ausstrahlung 12.10.2023, 22:40 Uhr MDR-Fernsehen/Nah dran
    Mediathek 7.10.2023 - 06.10.2024

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