Albrecht ist es gewohnt, Ansagen zu machen, Widerworte akzeptiert er nur von Mandanten. Als Inhaber und Senior Partner einer renommierten Berliner Kanzlei, die auf Wirtschaftsrecht spezialisiert ist, hat er es geschafft, einen großen Mitarbeiterstamm aufzubauen und andere für sich arbeiten zu lassen. Albrecht liebt die Jagd, das alte Gutshaus in Polen, zwei Autostunden von Berlin entfernt, hat er schon vor zwanzig Jahren erworben, um dort regelmäßig Jagden veranstalten zu können. Sein einziger Sohn, Konstantin Richtmann, der als Anwalt in seiner Kanzlei arbeitet, ist nicht in der Lage, seinen hohen Ansprüchen zu genügen, weder als Jurist noch als Mann. Doch er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, aus seinem Sohn ein "Alpha- Tier" machen zu können. Albrecht glaubt, Strenge und die nötige Konkurrenz in der Kanzlei, werden seinen Sohn zu einem durchsetzungs- und willensstarken Menschen machen. Sein Credo: "Einen Vater muss man sich verdienen".

Konstantin weiß, dass er es seinem Vater niemals recht machen kann. Er ist nicht der Kämpfer- und Gewinnertyp, den sein Vater gerne als Sohn gehabt hätte. Dennoch versucht er als Anwalt in der Kanzlei seines Vaters lukrative Mandate an Land zu ziehen, in steter Konkurrenz zu seinem Nebenbuhler Daniel Pillokat, der ihm seine Position streitig macht. Die permanenten Demütigungen seines Vaters haben bei ihm emotional Spuren hinterlassen. Die fehlende menschliche Wärme, Liebe und Zuneigung, haben ihn schon sehr früh zu einem Zyniker werden lassen, dessen Selbsthass bisweilen in leicht sadistische Züge annimmt.

Daniel ist ein ehrgeiziger Junganwalt, der es geschafft hat, als Junior Partner in der Kanzlei Richtmann einzusteigen. Im Gegensatz zu Konstantin Richtmann, der Sohn des Inhabers der Kanzlei, hatte er keine familiäre oder andere Unterstützung bei seiner beruflichen Karriere. Daniel will den gesellschaftlichen Aufstieg und nimmt dafür viel in Kauf. Konstantin betrachtet er, trotz der ständigen Rivalität, die Albrecht Richtmann stetig befeuert, als Freund. Daniel muss Konstantin gegenüber jedoch viel Verständnis aufbringen, da dieser durch die ständigen Demütigungen und den Druck des Vaters emotional labil und unberechenbar ist. Der Auftrag, im Rahmen einer Jagdreise einen Mandanten der Kanzlei "zu bespaßen", ist für ihn keine große Sache. Doch der Mandant sagt seine Teilnahme kurzfristig ab, die Konkurrenzsituation mit Konstantin läuft aus dem Ruder und der Konflikt eskaliert.

Marek steht zwischen seiner Freundin, der jungen Schweinebäuerin Agata Jankowska und deren Mutter. Soll er sich auf die anstrengende Arbeit auf dem Schweinehof konzentrieren oder auf das lukrative Geschäft mit deutschen Jagdtouristen. Er liebt Agata, ihr zuliebe würde er viel tun. Aber Marek mag auch seine Arbeit als Jagdleiter; in Polen gibt es große Wildbestände und andere Gesetze, die den Jagdtourismus für Deutsche in Polen attraktiv machen. Für Dr. Albrecht Richtmann arbeitet Marek schon seit vielen Jahren. Richtmann war ihm gegenüber immer sehr großzügig und respektvoll. Im Gegenzug als ist Marek jederzeit verfügbar und äußerst diskret und loyal.

Als Tochter von Eltern die in Polen einen Schweinemastbetrieb betreiben, musste Agata immer viel arbeiten und ist harte Entbehrungen gewohnt. Sie liebt die Arbeit auf dem Hof, aber sie ist sich nicht sicher, ob sie das für den Rest ihres Lebens machen will. Seitdem ihre Eltern bereits einmal alle Tiere schlachten lassen mussten, nachdem ein Tier mit der afrikanischen Schweinpest infiziert war, weiß sie, wie schnell man alles verlieren kann. Sie hat die Verzweiflung der Eltern und die existenzielle Not hautnah miterlebt. Ihr Vater hat dieses Trauma nicht überlebt und ist frühzeitig gestorben. Agata wünscht sich eine Zukunft mit ihrem Freund Marek Kulesza, der zusammen mit ihr und ihrer Mutter Grazyna auf dem Hof lebt und als Jagdleiter für deutsche Jagdtouristen etwas zuverdient.

Grazyna hat ihr ganzes Leben mit den Tieren auf dem Hof verbracht. Sie hat nie etwas anderes kennengelernt, als die Arbeit auf dem Bauernhof. Vor Jahren hat sie sich mit ihrem Mann in Polen auf die Mast von Schweinen spezialisiert. Als vor einigen Jahren ein Tier mit der afrikanischen Schweinepest infiziert war, hat sie miterleben müssen, wie alle Tiere des Hofes notgeschlachtet werden mussten. Trotzdem hat sie sich, nach dem Tod ihres Mannes entschieden, den Hof mit ihrer Tochter und dessen Freund weiter zu betreiben, ein zweites Mal würde sie einen solches Szenario nicht überleben.