Schlichtung beginnt - Busse, Trams und U-Bahnen fahren nach BVG-Warnstreik wieder

Fr 28.03.25 | 07:25 Uhr
  27
Symbolbild: U-Bahn der Linie 6 fährt im Bahnhof Unter den Linden ein. (Quelle: dpa/Sabine Brose)
dpa/Sabine Brose
Audio: rbb 88,8 | 28.03.2025 | Anke Michel | Bild: dpa/Sabine Brose

Nach dem zweitägigen Warnstreik fahren seit dem frühen Freitagmorgen wieder Busse, Trams und U-Bahnen in Berlin. Nun sollen Schlichter den Tarifkonflikt lösen. Fahrgäste der S-Bahn müssen jedoch mit einer neuen Sperrung leben.

  • Verkehr bei der BVG läuft am Freitag wieder an
  • Zweiwöchige Schlichtung startet - währenddessen keine Streiks
  • S-Bahn-Ring wegen Brückensperrung am Dreieck Funkturm unterbrochen

Der Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist am frühen Freitagmorgen nach zwei Tagen zu Ende gegangen.

Der von Verdi organisierte Warnstreik sei seit 3 Uhr beendet, teilte die Gewerkschaft mit. Der Betrieb sei daraufhin direkt wieder angelaufen. Mittlerweile sind den Angaben zufolge alle U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in Berlin wieder wie gewohnt unterwegs. Das bestätigte auch die BVG.

Schlichtung: Gespräche bis 10. April angesetzt

Weitere Warnstreiks wird es in den nächsten beiden Wochen nicht geben. Das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf eine Schlichtung geeinigt. Die Gespräche sollen am Freitag anfangen.

Die Schlichter sind Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) für die BVG und Thüringens Ex-Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) für Verdi.

Die Gespräche sind bis zum 10. April angesetzt - in dieser Zeit sind Streiks ausgeschlossen.

Verdi hatte die Tarifverhandlungen mit dem kommunalen Verkehrsunternehmen für rund 16.000 Beschäftigte vor einer Woche nach der sechsten Runde für gescheitert erklärt und zum nächsten Warnstreik am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche aufgerufen. Es war bereits der fünfte Ausstand in der laufenden Tarifrunde. Am Donnerstag verständigten sich beide Seiten dann auf eine Schlichtung.

S-Bahn-Verkehr unter der gesperrten A100-Brücke unterbrochen

Der zweitägige Warnstreik im Berliner Nahverkehr ist zu Ende - doch mit der Unterbrechung des S-Bahn-Verkehrs unter der gesperrten A100-Brücke stehen viele Berliner gleich vor der nächsten Herausforderung.

Die Autobahn GmbH hatte am Donnerstagabend kurzfristig mitgeteilt, dass unter der Brücke aus Sicherheitsgründen kein S-Bahn-Verkehr mehr hindurchfahren dürfe.

"Wegen einer Streckensperrung (beschädigte Autobahnbrücke A100 im Bereich Westend) wird der Zugverkehr der Linien S41, S42 und S46 ab ca. 22.00 Uhr zwischen Halensee und Westend unterbrochen", teilte die S-Bahn mit.

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.3.2025, 19:30 Uhr

Nächster Artikel

27 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 27.

    Nachtrag zu meinem Kommentar Nr. 26. Ich verreise viel. Das mit Abstand beste ÖPNV-Konzept habe ich in der Schweiz erlebt. Hier fällt fast nie etwas aus. Alle Züge und Busse kommen pünktlich. Man kann sich voll darauf verlassen. Dort gibt es ein vergleichbares Ticket zu unserem Deutschlandticket, das Generalabonnement (GA). Obwohl die Schweiz nur etwa so groß wie Bayern ist, kostet das Ticket dort ca. CHF 400,- monatlich, also ca. EUR 420,- im Vergleich zum Deutschlandticket für EUR 58,-! Sie wollen einen verlässlichen, umfangreichen ÖPNV, der auch ländliche Gegenden gut anbindet und saubere neue Fahrzeuge? Dann bezahlen Sie es!

  2. 26.

    Ich verstehe nicht, warum immer über die Ticketpreise gemeckert wird. Ich erinnere mal daran, dass man vor dem Deutschlandticket noch ein Monatsticket AB für ca. EUR 80,- kaufen musste, bzw. im Abo habe ich monatlich ca. EUR 65,- bezahlt. Jetzt bekommt man das Deutschlandticket, mit dem man deutschlandweit und nicht nur im Bereich AB fahren kann, für EUR 58,-. Also was soll da jetzt teuer sein?

  3. 25.

    Was meinen Sie mit "angeblich" zu wenig verdienen? Nach TV-N Berlin verdient ein BVG-Fahrer (Einstieg EG5, Stufe 3) 2800 EUR + 100 EUR Zulage = 2900 EUR brutto. Zuschläge würde ich mal nicht dazurechnen, denn die sind ja ein Ausgleich für Wochenendarbeit, Nachtarbeit etc. Die meißten Fahrzeuge der BVG sind Gelenkbusse. Vorhe am Eingang steht etwas um die 50 Sitzplätze und 100 Stehplätze. Da die Busse oft voll sind, sind dort 150 Menschen drin, deren Leib und Leben von dem abhängig sind, was der Fahrer macht. Ist dieses Gehalt zuviel für diese Verantwortung?

  4. 24.

    Der Inhalt des Streiks ist nachvollzhbar, gut. Die Wahl der Mittel ist vn den Agierenden eine Katastrophe. Schon vorher war der Zeittakt unregelmäßig und unzuverlässig, mit vielen Ausfällen - jeder Termn mit zusätzlicher Zeit nur irgndwie vage zu planen, dazu: oft Ersatzverkehr uvam. Was haben die Leute, die mit der BVG fahren müssen: Rentner, Kranke, Patienten vor eine Operation bzw. Arzttermin-Gespräch für Alternativen, wenn sie auf due BVG angewiesen sind? Keine. Keine Taxe zu bekommen, Mietauto mt 150 E pro Tag nicht bezahlbar - q,5 Stunden pro Strecke zu laufen: nicht möglich. Was ist mit diesen Menschen, die in großer Zahl sind? Was soll so ein Strek, der an der falschen Stelle ansetzt - bei den davn negativ Betroffenen ohne hnerhöhung etc. bewirken?

  5. 23.

    Anderes Verkehrsmittel??? Wofür zahle ich Steuern und dann noch ein Ticket.

  6. 22.

    Ach, ich bin optimistisch, dass die Schlichtung erfolgreich sein wird. Die BVG wird noch ne Schippe drauflegen und am Montag danach stehen lange Schlangen vor den Bewerbungszentren der BVG. Neue FahrerInnen, neue Fahrzeuge, es ist fantastisch. Alle sind glücklich und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter.

    Denkt an meine Worte. So wird es kommen.

  7. 21.

    Ist immer das gleiche Theater: kaum ist der Warnstreik vorbei, fahren viele U-Bahnen wieder unregelmäßig bzw. zwischendurch fallen Verbindungen einfach aus.

  8. 20.

    Ein anderes Verkehrsmittel suchen...ich kann es nicht mehr hören/ lesen, hier gibt es nix, auch kein Uber, Jelbi oder sonst was in der Nähe. Und 20 km laufen one way ist nun mal keine Option, und Fahrrad morgens bei 0° für diese Strecke auch nicht. Danke BVG für diese Dauerbelastung! Ironie off

  9. 19.

    Moment mal, wir sollten mitreden, schließlich werden dafür unsere Steuern genutzt und durch die Streiks viele AN geschädigt.
    Es geht nicht um Lohnerhöhungen, sondern um Maß halten.
    Bitte Taktung ausdünnen, dann reichen weniger Fahrer.

  10. 18.

    Weil das einfach Menschen sind, die bei der BVG sitzen die nicht von 12 Uhr bis Mittag denken können. Wenn ich den jetzigen Streik abgeschlossen habe, dann kann ich automatisch das Gehalt um die Inflationsrate und Lebenshaltungskosten jedes Jahr anpassen, ohne das gestreikt wird. Und sollte es nichts mit Inflation sein, und Mieten und Nebenkosten steigen auch nicht, dann kommt dann auch mal Null dabei raus. Könnte man jetzt schon mit Verdi vereinbaren!!

  11. 17.

    Nein, nein, nein! So viel Neid, nur weil ein paar Arbeitnehmer Gehaltsverhandlungen führen und ihre Standpunkte mit Arbeitsniederlegung untermauern. Mal kurz an all diese Meckerköppe hier:
    Sucht euch doch einfach ein anderes Verkehrsmittel und boykottiert die BVG. Das ist ein ganz legaler Weg, eurem Frust Ausdruck zu verleihen! Die Gehaltsverhandlung von Arbeitnehmern mit ihrem Arbeitgeber ist nichts, aber auch gar nichts, wo ihr mitreden könnt. Die daraus resultierenden Probleme sind schlicht und einfach Pech!

  12. 16.

    Da kündigen schon einige. Die gehen dann zu anderen Beförderungsunternehmen der öffentlichen Hand, die zahlen ja (noch) fast alle besser als die BVG.
    Mein Zynismus ist viel mehr darin begründet, dass die BVGler sich andauernd beschweren, dass Personal fehlt. Dann wird nun aber von den exorbitanten Gehaltsforderungen, die den eigenen AG quasi unfähig machen würden, neu einzustellen, trotzdem keinen Zentimeter abgerückt.

  13. 15.

    Mal abgesehen von der Sperrung für die S-Bahn: Das Chaos durch die Sperrung der A100 ist unbeschreiblich und viele meckern zurecht. Aber wie viele von den Meckernden sind gegen den Weiterbau der A100 im Ostteil der Stadt und gegen den Bau der TVO ? Glaubt da wirklich jemand, im Osten der Stadt würden die Autos fliegen oder nicht Wohngebietsstrassen verstopfen? Ich sehe nur 2 Möglichkeiten: Entweder im Ostteil weiterbauen oder die Sperrung beibehalten - Gleiches Recht bzw. Bedingungen für alle.

  14. 14.

    Ja, das wünschen sich alle Berliner. Aber der neue ausgehandelte Tarifvertrag hat - davon gehe ich aus- eine 2jährige Laufzeit und dann geht alles wieder von vorne los. So wie immer..... kurze Pause, vlt sogar noch kürzer......

  15. 13.

    Ja am besten eine Monatskarte kostet dann 750 Euro.

  16. 12.

    Die Verbindungskurve von Charlottenburg <> Halensee wird genutzt. Aber nur im 20 min Takt da nur eingleisig und in Charlottenburg ja auch noch die Linien 3, 5, 7, 9 ihren Platz brauchen in Richtung Stadt.

  17. 11.

    Die nächste Fahrpreiserhöhung kann kommen.

  18. 10.

    Hab ich was überlesen? Ist kündigen bei der BVG verboten?
    Wundere mich schon lange, warum BVGer nicht in der Pflege arbeiten. Übermäßiges Gehalt, nie Wochenende und Feiertage. Heime und Krankenhäuser schließen bekanntlich um 18 Uhr, also familienfreundlich ohne Schicht.
    Muss das jetzt als Ironie gekennzeichnet werden?
    Na zum Glück habe ich diesen Beruf gewählt und arbeite nicht bei der BVG.
    Hat jemand gehört, wieviel Kündigungen in letzter Zeit bei der BVG eingegangen sind?

  19. 9.

    Jetzt nach mehr Geld schreien der Kunde hat hohere Fahrtkosten und die Minusbeträge trägt der Steuerzahler eine tolle Rechnung.

  20. 8.

    Das ist natürlich bitter, dass jetzt bis zum 10.04. nicht weiter eskaliert werden kann. Dann müssen die armen, armen BVG-Lohnsklaven jetzt wirklich zwei Wochen mal arbeiten in einem Job, für den sie sich aus freiem Willen beworben haben. Und das geht ja mal gar nicht! Schnell krankmelden, wie sonst auch.