Baum des Jahres - Echte Mehlbeere in Beisein von Baumkönigin in Chorin gepflanzt

Mo 22.04.24 | 16:54 Uhr
Wolfgang Roick (l-r, SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft im Brandenburger Landtag, Johanna Hinnerichs, deutsche Baumkönigin 2024 und Andreas Bitter, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e. V., pflanzen gemeinsam eine Echte Mehlbeere (Sorbus aria), den Baum des Jahres 2024. Anlässlich des bevorstehenden Tags des Baumes (25. April) machte Wolfgang Roick auf die Bedeutung einzelner Baumarten im Hinblick auf den Klimawandel und für die Artenvielfalt sowie auf die großen Herausforderungen für Wälder, Forstwirtschaft und Gesellschaft aufmerksam. (Quelle: dpa/Pleul)
Bild: dpa/Pleul

Anlässlich des bevorstehenden "Tags des Baumes" am kommenden Donnerstag haben Vertreter des Brandenburger Forstministeriums und der Waldwirtschaft am Montag eine "Echte Mehlbeere" - der Baum des Jahres 2024 - am Kloster Chorin (Barnim) eingepflanzt.

Auf einem Naturlehrpfad, auf dem alle Vertreter des Jahresbäume stehen, hat der Vorsitzende des Ausschusses für Landwirtschaft im Brandenburger Landtag, Wolfgang Roick (SPD) gemeinsam mit der deutschen Baumkönigin Johanna Hinnerichs und dem Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände Andreas Bitter die Pflanze in die Erde gebracht.

Robuste Wälder im Angesicht des Klimawandels

Mit Blick auf den Klimawandel und die Artenvielfalt soll auf die Bedeutung einzelner Baumarten aufmerksam gemacht werden. Die Echte Mehlbeere (Sorbus aria) sei eine heimische Exotin, die Hitze und Trockenheit toleriere, Insekten und Vögeln Nahrung biete und optisch ansprechendes Holz liefere, hieß es vom Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz.

Die Pflanze könnte angesichts aktueller und kommender Klimabedingungen wichtig werden: "Im Zuge des Klimawandels erleben wir eine Veränderung der Standorte und insbesondere Extremwetter-Ereignisse", erklärt der Präsident des Waldbesitzer-Dachverbandes Andreas Bitter. "Dadurch sind Waldbestände gefährdet. Es kommt zu großen Kahlflächen." Davon gibt es Bitter zufolge deutschlandweit bereits 600.000 Hektar, was einem Schaden von mittlerweile mehr als 25 Milliarden Euro entspricht. "Wir müssen in erheblichen Umfang Bestände wieder aufforsten und bestehende Wälder durch Klima-gerechten Waldumbau stabilisieren." In einem breiten Spektrum von Bäumen soll die Mehlbeere dort einen Beitrag leisten.

"Ein ziemlicher Allrounder"

"Die Mehlbeere ist ein ziemlicher Allrounder", sagte Baumkönigin Hinnerichs dem rbb. "Sie erträgt lange Hitzeperioden und hat eine ästhetische Wirkung und eine wichtige naturschutzfachliche Bedeutung." Doch mitten im Wald sollte man sie nicht pflanzen: "Es ist sehr schwierig, Mehlbeeren im Waldbestand zu bewirtschaften. Es ist eine Baumart, die sehr langsam wächst", so Hinnerichs weiter. Die Mehlbeere brauche viel Licht und sei in Konkurrenz mit anderen Baumarten, die schneller wachsen, nicht sehr stark. Die Mehlbeere ist deswegen für Waldränder besonders geeignet, wie Andreas Bitter dem rbb sagte.

Bei der Veranstaltung in Chorin trug Baumkönigin Hinnerichs, die Forstwirtschaft in Tharandt (Sachsen) studiert, einen Holzhut. "Nicht aus dem Holz des Jahres", stellte sie klar. "Er wird weitergereicht."

Am Montag waren neben der Pflanzung der Meehlbeere auch ein Treffen von Vertretern aus Politik und den Waldbesitzerverbänden geplant. Anschließend sollen sie einen gemeinsamen Spaziergang im Wald machen. Der Choriner Wald war 2023 Waldgebiet des Jahres.

Der Tag des Baumes wird am 25. April begangen. Der Baum des Jahres wird laut dem Umweltministerium seit 35 Jahren ausgerufen, Hintergrund sei das Waldsterben in den 1980er Jahren gewesen. In den vergangenen drei Jahren bekamen die Moorborke, die Rot-Buche und die Robinie die Auszeichnung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.04.2024, 14:12 Uhr

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