
-
Die Seen-Landschaft rund um den Wandlitzsee - nordöstlich von Berlin - zieht seit mehr als hundert Jahren erholungssuchende Berliner in ihren Bann. Kaum sitzt man in der Heidekrautbahn, schon ist man der trubeligen Großstadt entflohen. Einfach schön ist es da. So viel Wald. So viele Seen. Und so viel Ruhe – wenn man Glück hat ...
Nördliche Oase der Berliner

Er ist einer der schönsten und größten Seen Brandenburgs, seine Umgebung gilt als nördliche Oase der Berliner: der Wandlitzsee. Nur die Einheimischen wissen, dass er eigentlich Wandlitzer See heißt und natürlich zu einer Seenkette gehört wie der Rahmer See, Stolzenhagener See, Liepnitzsee, Obersee, Bogensee … Man verliert schnell den Überblick, denn einer scheint schöner und klarer als der andere. Alles Eiszeitseen. Ungetrübt von Industrielandschaften.

Geschichten von Menschen und Schönheiten
Doch wer nur zum Baden kommt, verpasst die anderen Schönheiten und Geschichten von Menschen, die schon länger hier leben. Oder vor kurzem erst kamen. Ein Düsseldorfer Anwalt kauft sich den Wandlitzsee und bittet jeden Anlieger fröhlich zur Kasse. Eine 84-jährige Fischerin dagegen stiftet ihren See, damit man mit ihm kein Schindluder treibt. Eine Buchhändlerin, die früher KFZ-Ingenieurin war, avanciert mit ihrem Laden zum Kieztreff. Ein jung-dynamischer Gastwirt führt in vierter Generation ein Restaurant, in dem einst Max Schmeling boxte.

Wo Honecker und Goebbels Urlaub machten
Ein Bilderbuch rund um den Wandlitzsee – von Windsurfern, Trödel-Sammlerinnen, Hobby-Tüftlern, Chanson-Liebhabern … Und auch über Geschichte: Denn für viele ist der Name "Wandlitz" immer noch verbunden mit der einst abgeschotteten Wohnsiedlung des SED-Politbüros. Ein paar Kilometer weiter versucht ein Hausmeister mitten im Wald Sichtachsen freizuhalten: auf den größten leerstehenden Gebäudekomplex nördlich Berlins: Die FDJ-Jugendhochschule am Bogensee. Um die Ecke – der verfallene Landsitz von Joseph Goebbels.
Film von Marina Farschid
Erstsendung: 15.12.2020