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Mitten in der Hauptstadt erstreckt sich eine unbebaute Wiese so groß wie 400 Fußballfelder, das ehemalige Flugfeld in Tempelhof. Ein grüner, riesiger Freiraum für die Menschen in Berlin. Erholungssuchende treffen hier auf Gestaltende, Touristen auf Alteingesessene. Wie viel Ordnung benötigt diese Freiheit?
Das Tempelhofer Feld - ein grüner, riesiger Freiraum für die Menschen in Berlin. Vielfältig genutzte Fläche der Freiheit: Einradfahrkurse, Freilandlabor für Kitas, Gemeinschaftsgärtner, Skateboarder, Tänzer, Künstler, BMXler … Ein Feld der unbegrenzten Möglichkeiten? "Wir müssen immer auf das reagieren, was auf dem Feld passiert", sagt Michael Krebs von der Grün Berlin GmbH, die im Auftrag des Berliner Senats für die gesamte Fläche verantwortlich ist. Hier wird diskutiert, ob neue Regeln nötig sind und ob die Besucher stärker zur Ordnung gerufen werden müssen.
An sonnigen Wochenenden kommen rund 50.000 Menschen zum Wiesenmeer. Sie kommen zum Entspannen, um diese Freiheit zu genießen. Wie entwickelt man diesen einzigartigen Ort weiter? Projekte laden zum Mitgestalten ein: Talu Tüntaş ist Geschäftsführer der mobilen Fahrradwerkstatt, einem Jugendselbsthilfeverein im Kiez. Er schraubt selbst gern an Fahrrädern und zeigt anderen als berufspraktische Qualifizierung, wie es geht.
Gärtner "beackern" das Feld in Gemeinschaftsprojekten. Martina Kolarek hat sich auf fruchtbaren Boden spezialisiert und berät beim Kompostieren. Touristen flanieren zwischen den Gärten, verweilen bei den Beeten und hinterlassen dabei Müll. Die Freiheit des Feldes ist nicht selbstverständlich.
Tagtäglich muss sie organisiert, geregelt, geschützt werden. Wieviel Ordnung ist nötig, wenn Erholungssuchende auf Gestaltende treffen und Touristen auf Alteingesessene? Vom Herbst bis zum Sommer hat ein Team des rbb das Tempelhofer Feld beobachtet.
Film von Holger Trzeczak
Erstausstrahlung am 12.08.2017/rbb