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Ein vererbter Familienschatz an Fotos und Filmaufnahmen zeigen den Großvater in den 1940er-Jahren, im einem der Filmausschnitte am Jackenaufschlag ein Hakenkreuz. Wie verändert sich der Blick auf einen geliebten Menschen durch das Symbol, das für millionenfaches Morden steht? Wie lassen sich Fotos und Filmaufnahmen, Erinnerungen und Archivalien zu einem kohärenten Bild zusammensetzen?
Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus ist in der Öffentlichkeit längst präsent und gehört heute zum Unterrichtsstoff in Schulen. Innerhalb der Familien hingegen scheint die Auseinandersetzung nach wie vor oft vermieden zu werden. „Nestwärme“ nimmt die Zuschauenden mit auf die Reise einer Recherche durch Archive.
Filmemacher Eric Esser begibt sich auf Spurensuche in der eigenen Familie. Ein Ringen um die Erinnerung – und eine Recherche, deren Beharrlichkeit in der Familie irgendwann für Verstimmung sorgt.
Eric Esser wurde auf dem Astra Film Festival in Sibiu, Rumänien mit "Beste Regie" ausgezeichnet, weil der Film "mutig, verletzlich, aufrichtig und mit großem intellektuellem und erzählerischem Geschick eine unbequeme persönliche Geschichte und den Weg zu ihrer Aufdeckung erforscht".
Film von Eric Esser
Erstsendung: 15.05.2024/rbb