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Präzise, schnell und wendig. Libellen gehören mit zu den spannendsten Besuchern an Gartenteichen. Dort lauern sie auf Beute. Verteidigen laut flatternd ihre Territorien, paaren sich und legen ihre Eier. Nur wenige Gartentiere lassen den Mensch so nah an ihrem Leben teilhaben.
Wer Libellen an seinen Teich locken will, muss einiges beachten: Zumindest teilweise sonnig sollte er sein, freie Wasserflächen haben und viel Vegetation. Fische sind nicht günstig, denn sie fressen Libelleneier.
Die Larven einiger Libellenarten brauchen mehrere Jahre, um sich im Wasser zu entwickeln. Der Teich sollte deshalb nicht durchfrieren oder jedes Jahr ausgesaugt werden. Davon profitieren dann auch andere Wassertiere wie Amphibien, Insekten und Würmer, von denen sich die Larven ernähren.
Sind sie bereit zum Schlupf, klettern die Larven auf Pflanzen, die aus dem Wasser ragen. Zurück bleiben leere Hüllen, während es über Wasser plötzlich lebendig wird.
Die Pechlibelle ist nach dem Schlupf noch ganz blass und muss sich erst noch blau färben. Und diese Heidelibelle wartet darauf, dass ihre Flügel aushärten. Solange ist sie leichte Beute für Vögel.
Am Gartenteich vollzieht sich die ganze Entwicklung der Libellen. Besonders einzigartig: Ihre Paarung. Die Pechlibellen bilden ein sogenanntes Paarungsrad. Dabei packt das blaue Männchen das grüne Weibchen am Hals, während sie ihren Hinterleib nach oben zu seinem Begattungsorgan krümmt. Ein komplizierter Vorgang, den alle Libellenarten so vollziehen. Manche im Sitzen, andere im Flug. Manche schnell, andere langsam, immer kompliziert. Und auch die Eiablage ist umständlich.
Beim kleinen Granatauge legt das grünäugige Weibchen seine Eier in die Stengel von Wasserpflanzen immer überwacht vom rotäugigen Männchen.
Einfacher machen es sich die Heidelibellen: Sie werfen ihre Eier elegant aus der Luft ins Wasser. Mit Libellen am Gartenteich gibt es immer etwas zu beobachten. Langweilig wird es mit ihnen nie.
Beitrag von Dorte von Stünzner