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Auf dem Feld arbeiten, Schnittblumen anbauen – ein Traum, den Imke Glaser vor drei Jahren beschloss endlich zu leben. Gemeinsam mit ihrem Mann Reuben wagte sie den Sprung in die Selbständigkeit – ihr Handwerkszeug: ein paar Semester Gartenbau, die Liebe zur Natur und viel Idealismus.
Das Paar pachtet die 1200 Quadratmeter große, ehemalige Friedhofsfläche in Pankow, gräbt den Boden von Hand um und sät Schnittblumen aus. Heute wachsen hier zu jeder Jahreszeit rund zehn unterschiedliche Sorten, die als Sträuße an Blumenläden oder als Abonnements verkauft werden. Geliefert oder an Selbstabholer.
Was Hobbygärtner beachten sollten, um ihren Garten dauerhaft blühen zu sehen, ist für Imke Glaser Grundvoraussetzung für ihren Lebensunterhalt. Sie muss die Blumen zum Blühen animieren – und das naturnah, ohne Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel: Die Zinnien werden pinziert.
Von März bis Oktober stehen Reuben und Imke jeden Tag auf ihrem Stück Land. Imke ist die treibende Kraft: verantwortlich für Anbau, Pflege und Vermarktung. Reuben, der in seiner Heimat Amerika Profimusiker war, kümmert sich um den Verkauf, und hat doch auch immer Ideen, wie man den Blumen Gutes tun kann – so indem er Vogelmiere sammelt und zu einem pflanzenstärkenden Sud verarbeitet.
Unkraut hat auch eine Bedeutung für sie: es sind viele Nährstoffe drin. Vermischt mit braunem Zucker – am besten der aus dem Asia-Laden in einer Mischung von 1:1 bildet sich Saft, den man nach einer Woche schon verdünnt verwenden kann: ein Tropfen auf einen halben Liter Wasser reicht, um den Pflanzenwuchs zu stärken.
Ihr Wissen – wie dieses alte koreanische Rezept - haben sie sich angelesen, wie Imke und Reuben überhaupt viel ausprobieren, immer wieder. Dazu gehört auch, einmal in der Woche die Tore zu öffnen und bei Kaffee und Kuchen zum Selbstpflücken einzuladen. Eine Idee, die mittlerweile gut funktioniert.
Und auch die Strauß-Abonnements haben ihre Fans, Freude, wenn man sich dann mal leibhaftig begegnet.
Heute, nach drei Jahren Erfahrung mit „Maydas Blumenfarm“ wissen Imke und Reuben: sie tun das Richtige.
Beitrag von Christine Deggau