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Die Haferwurzel ist ein Wintergemüse, das ein wenig in Vergessenheit geraten ist - aber von Feinschmeckern wieder zunehmend geschätzt wird. Ihr Anbau ist ein mühsames Unterfangen. Damit sich dicke Wurzeln bilden, wird am besten jede Pflanze einzeln ausgesät - und das bereits im März. Erst ab Oktober dann kann man die Haferwurzel dann ernten.
Man sollte die Haferwurzel nicht schälen, sondern nur scharf abbürsten, dass sie sandfrei ist, um sie dann zu backen oder zu braten.
Was macht sie für Gourmets eigentlich so reizvoll?
Haferwurzel ist beliebt, weil ihr Geschmack hier so gar nicht mehr vertreten ist. Sie schmeckt erdig, ein bisschen süßlich, ist vergleichbar mit der Schwarzwurzel.
Uwe Marschke ist Landwirt im Nebenerwerb, baut noch weitere Kuriositäten an. Neben roter und gelber Minipaprika hat er auch Neuseeländischen Spinat im Angebot, eine völlig anspruchslose Pflanze. Vom Fach ist er zwar nicht, aber experimentierfreudig und ein sehr guter Beobachter. So entwickelte er seine eigene Form der Mischkultur. Als Schüler, wollte er etwas Geld durch Rasenmähen verdienen. Er landete bei einem sehr besonderen Gärtner, der Kräuter und Tomaten für die Spitzengastronomie anbaute.
Diese Geschäftsidee reizte ihn, ebenso Qualität und das eher Unbekannte. Deshalb wachsen auf seinem 4000qm großen Acker auch ganz unterschiedliche Pflanzen. Jedes Jahr woanders, damit sich der Boden erholen kann.
Auch Sedum – die Fette Henne - ist hier nicht nur Zierde für Beet und Vase. Sie landet im Salat. Säuerlich, knackig ist sie in der Sterneküche sehr begehrt. Geerntet wird nach Absprache - geliefert: sofort.
Erntefrisch vom Feld sorgen sie dann für Entzücken – die Fette Henne und die Haferwurzel!
Beitrag von Martina Hiller