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Im Landwirtschaftsbetrieb "Wilmar’s Gaerten" südlich von Berlin wird auf rund drei Hektar konsequent regenerative Landwirtschaft betrieben. 230 verschiedene Gemüsesorten haben Maria Giménez und ihre Mitarbeiter in den letzten Jahren angebaut. Dieses Jahr war ein gutes Jahr für sie. Auch jetzt vor dem Winter ist noch immer einiges zu tun.
Im Herbst geht es zwar ein bisschen langsamer voran, aber an reichen Erträgen mangelt es ihnen hier nicht. Letzte Woche noch haben sie über 72 Kilo Tomaten geerntet. Was jetzt noch hängt, wird dieses Jahr nicht mehr reifen. Also werden die Pflanzen radikal zurückgeschnitten. Das Schnittgut kompostiert und wieder in den Kreislauf eingearbeitet. Ein Teil der Ernte konserviert. Die Tomaten sind durch für dieses Jahr, ihre Beete werden jetzt für die Wintersaat gebraucht.
Feldsalat kommt in den gelüfteten Boden in ein nahrhaftes Bett aus Erde und getrocknetem Hühnermist. Vielleicht ist er in zwei Wochen durch die Wärme im Tunnel schon so weit, dass er geerntet werden kann. Die Tage in „Wilmar’s Gaerten“ sind lang, Engagement von allen ist gefragt. Die Üppigkeit des Gartens, die Farbenpracht und die großen Erträge sind die Belohnung.
Vor fünf Jahren war das einfach ein total ausgeräumter, total sandiger Ackerboden, quasi nährstofffrei, totgepflügt ohne Ende, und jetzt ist hier in so kurzer Zeit ein so wunderschöner Garten entstanden, aus dem wir uns ernähren. Was sie ernten, wird in ihrem Hofladen in Berlin und auf dem Markt verkauft, an Restaurants geliefert. Anders als die konventionelle Landwirtschaft schöpft dieser Garten mit Unterstützung von Maria und ihren Mitarbeitern erfolgreich aus sich selbst. Die unterschiedlichen Gemüse legen sie in Salz oder Essig ein und lagern es im Keller. Da gibt’s dann Mairübchen-Spaghetti, Gurken und Tomaten im Glas, Chutney und Saucen.
Landwirtschaft, so wie Maria Giménez sie versteht, umfasst alles, was zur Natur gehört. Dazu zählt auch eine Rinderherde. Auch das ist Marias Tagwerk: die Tiere regelmäßig umzusetzen. Wie ein Cowgirl. Und: Landwirtschaft ist Teamwork. Und oft Schwerstarbeit. Maria ist immer dabei, schleppt, organisiert, behält den Überblick. Ihr Ziel: das Leben schöner und gesünder zu machen. Für uns alle. Zu jeder Jahreszeit.
Beitrag von Christine Deggau