Horst sein Schrebergarten: Gartentipps für den Herbst, Foto: rbb/Steffi Stoye
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So 22.11.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 8 Minuten - Gartentipps für den November

Der Efeu muss im Zaum gehalten werden, Samen können ausgesät werden und es ist weiterhin Pflanzzeit. Was noch im Garten im November zu tun ist, das erklärt euch Horst.

Krokuswiese anlegen

Eine schöne Krokuswiese im Garten – das ist der Wunsch vieler und der lässt sich ganz leicht erfüllen. Einfach mit dem Spaten ein Quadrat zu dreiviertel in der Wiese abstechen, die Grassode anheben und umklappen. Krokusknollen mit der Spitze nach oben verteilen. Sode zurückklappen, antreten fertig. Dies kann man bei der gesamten Fläche wiederholen. Freude über Jahre hat man allerdings nur, wenn man nach der Blüte nicht mäht, sondern die Krokusse komplett wieder eintrocknen lässt. Die Kraft aus dem Laub muss zurück in die Zwiebel.

Winterharte Kübelpflanzen schützen

Damit der Ballen von Pflanzen im Kübel und Topf nicht komplett durchfriert und etwas geschützt wird, gibt es einen ganz einfachen Trick. Man stellt den Topf einfach in einen etwas größeren Topf und stopft in die Zwischenräume Laub. Das ist einfacher, natürlicher Frostschutz, der nichts kostet.

Abgefallene Nadeln und Zapfen entfernen

Wer viele Nadelbäume im Garten hat, kennt das Problem: Die Gerbsäuren in den Pflanzenresten versauern den Boden. Für Moorbeetpflanzen wie Rhododendren ist das gut, aber aus dem Gemüsegarten müssen Nadeln und Zapfen raus. Würden sie verbleiben, müsste man extra nochmal mit Kalk gegen die Säure angehen, um den Boden wieder neutral zu bekommen.

Efeu zurückschneiden

Wenn der Efeu im Herbst blüht, dann ist Party angesagt - unglaublich was da los ist in der Insektenwelt. Und weil die den so gerne mögen, lässt man ihn an manchen Stellen im naturnahen Garten auch wachsen und blühen. Allerding nicht überall, hoch in Kiefern und andere Bäume soll er zum Beispiel nicht wachsen, er würde sie irgendwann komplett überwuchern und ihnen das Licht nehmen. Deshalb hält man ihn auf einer bestimmten Höhe. Dazu muss man regelmäßig die nach oben flüchtenden Triebe abschneiden. Am besten immer dann, wenn die Vögel mit dem Brüten sicher fertig sind, also frühestens ab Oktober.

Totholzhecke stabilisieren

In einer Totholzhecke landet alles, was im Garten an organischem Material anfällt. Damit sie immer schön stabil bleibt und von Eis und Schnee im Winter nicht um gedrückt wird, stecke man jetzt dickere Äste von oben nach unten, vertikal und unregelmäßig in die Hecke. Das Gute: Im Herbst fällt auch richtig viel an was man dazu nutzen kann. Am besten man macht das bevor der Igel sich zum Winterschlaf verkrochen hat, ganz vorsichtig.

Stockrosen und Wilde Möhren aussäen

Stockrosen und Wilde Möhren sind manchmal etwas zickig, wenn man sie im Garten etablieren will. Sie brauchen nämlich den Kältereiz um keimen zu können. Deshalb vermehrt man sie am besten genau so, wie sie es selbst in der Natur auch tun würden. Im Herbst, dann wenn sie selbst ihre Samen ausstreuen würden, nimmt man diese der Pflanze ab und streut sie am besten dort hin, wo man sie gerne hätte. Wilde Möhren wachsen gut in der Wiese und Stockrosen eher an freien, sonnigen Plätzen wo sie nicht so stark von Nachbarn bedrängt werden.

Laub zu Mulch mähen

Die ganze Saison über hat man die Bäume im Garten gegossen und gedüngt. Als Dankeschön schenken sie uns nun ihr Laub. Daraus kann man Mulch und Kompost machen. Dieser Rohstoff ist Gold wert, ihn zu entsorgen wäre ein Jammer – man braucht also nicht extra Humus oder Komposterde zu kaufen. Bis 9 Grad etwa wächst der Rasen, muss also gemäht werden und das Laub sollte, damit es nicht schimmelt, von der Fläche entfernt werden. So schlägt man mit dem Rasenmäher gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Je feiner man das Laub mäht, umso schneller verrottet es. Also ruhig 2- bis 3-mal über den Laubberg drüber mähen! Das kleingemähte Laub streut man dann auf den Kompost, in die Beete und zwischen die Sträucher.

Bartiris pflanzen

Bartiris brauchen Sonne und hassen zu viel Feuchtigkeit. Die fleischigen Rhizome sollten etwas aus dem Boden herausschauen. Es sind Wasserspeicherorgane und die wollen Wasser für schlechte Zeiten speichern. In den schlechten Zeiten verbrauchen sie das gespeicherte Wasser. Sind die Rhizome immer feucht und von Erde bedeckt, dann faulen sie, sie haben keine Funktion und sterben ab. Man kann die Bartiris auch direkt in Sand setzen. So kann das Wasser garantiert immer gut abfließen.

Narzissenzwiebeln setzen

Solange der Boden nicht gefriert, kann man Blumenzwiebeln setzen. Wer ein Wühlmausproblem hat, sollte seinen Narzissenbestand vergrößern, denn die werden von den hungrigen Mäusen nicht gefressen. Narzissen setzt man in kleinen Gruppen und in eher wilde Gartenecken, wo sie sich dann im Sommer ungestört zurückziehen können. Man setzt sie etwa 15 cm tief. Da sie über die Jahre immer mehr werden, haben sie in der Tiefe ihre Ruhe und können sich entspannt ausbreiten!

Holunder schneiden

Wenn die Vögel die letzten Beeren vom Holunder geerntet haben, schneidet man ihn zurück! Recht kräftig, damit er im Frühling lange neue Triebe bildet. Allerdings muss man wissen, dass sich die Blüten an den Trieben bilden, die in diesem Jahr gewachsen sind, also lässt man von den neuen Trieben viele stehen und schneidet hauptsächlich die alten abgetragenen Äste raus. Das Schnittgut kann man dann super für Insektenhotels verwenden, da die Zweige des Holunders weiches Mark enthalten und mit der Zeit hohl werden. Übrigens gilt der Holunder als Schutzbaum, wer einen im Garten hat, sollte sich glücklich schätzen!

Palmkohl richtig ernten

Palmkohl wird auch als Schwarzkohl oder toskanischer Kohl bezeichnet. Er ist ein Blattkohl, der in unseren sandigen Böden prima wächst, als Starkzehrer braucht er - wie alle Kohlsorten - recht viel Dünger! Im Gegensatz zum Grünkohl benötigt er allerdings keinen Frost um richtig lecker zu werden, man kann ihn eigentlich immer ernten. Wichtig ist, dass man nur die unteren Blätter abreißt – je nach Pflanzengröße etwa 5 Stück. So hat die Pflanze noch genügend Kraft, um aus der Mitte heraus immer neue Blätter zu treiben.

Die Chinesische Bleiwurz

Sie ist ein Bodendecker für alle Gelegenheiten. Halbschatten, Sonne, Trockenheit – alles passt. Total genügsam ist diese Staude. Die Chinesische Bleiwurz muss zwar erst ein bis zwei Jahre Anlauf holen, aber dann legt sie richtig los. Ein superschöner Bodendecker mit traumhaft blauen Blüten und einer wunderbaren Herbstfärbung! Sie verträgt keine Staunässe und wird auch erst im Frühjahr zurückgeschnitten.



Beitrag von Horst Mager

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