Propalästinensische Demonstranten mit palästinensischer Flagge. Bild: Lisi Niesner/REUTERS
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Islamisten und Linksradikale - Vereint in ihrem Hass auf Israel

Berlin im Mai: Aufmarschgebiet der Israelhasser und Antisemiten. Kommunisten, Islamisten und linksradikale Studenten – sie alle haben in diesen Tagen gemeinsame Feinde: Israel und Deutschland, dem sie Unterstützung eines „Genozids“ vorwerfen. Auf dem Alexanderplatz wird beim öffentlichen Gebet zur Vernichtung derer aufgerufen, die an der Seite Israels stehen. Vor dem Kanzleramt wird Außenministerin Baerbock beim „Fest der Demokratie“ von propalästinensischen Störern niedergebrüllt. „Wir sind hier, um alles zu zerstören“, sagt eine junge vermummte Frau bei der Besetzung der Berliner Humboldt Universität.
 
Beitrag von Silvio Duwe

Anmoderation: Darf man Israel kritisieren? Ja, man muss sich sogar unverstellt mit diesem Land auseinander setzen wenn man es gut mit ihm meint. Doch was sich gerade auf den Straßen Berlins zeigt, hat mit kritischer Auseinandersetzung stellenweise nicht mehr viel zu tun: Etwa wenn öffentlich dafür gebetet wird, dass alle, die Israel unterstützen, vernichtet werden sollen - oder wenn eine Uni verwüstet wird - weil sich Aktivisten darin austoben - die weltanschauliche Barrikadetaktik der selbsterklärten pro-palästinensichen Seite hat sich in den vergangenen Tagen besonders deutlich gezeigt - und Silvio Duwe hat sie festgehalten.

Szenen vom vergangenen Wochenende. Ahmad Tamim von der vom Verfassungsschutz als islamistische Organisation eingestuften Generation Islam, betet öffentlich auf dem Berliner Alexanderplatz.

Ahmad Tamim

"Ya Allah, vernichte jeden Ungerechten, wo immer er auch sein möge auf dieser Welt, der Israel zur Seite steht und unterstützt bei diesem Völkermord, ya Allah, erniedrige sie vor den Augen der Weltöffentlichkeit."

Vernichtungsfantasien in Gebetsform, geäußert vor den Augen der Berliner Polizei. Ein Propagandaerfolg im Herzen der Hauptstadt.

Berlin vor einer Woche. Seit einem Tag besetzen antiisraelische Aktivisten das Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt Universität. Offen drohen sie.

"You remember this face. Remember this voice. Remember this voice. We will hunt you down. We will hunt you down when you are sleeping. In your nightmares."

Merkt euch dieses Gesicht. Merkt euch diese Stimme. Wir werden euch zur Strecke bringen. Wir werden euch jagen, wenn ihr schlaft. In euren Albträumen.

Eine lautstarke Drohung mitten auf dem Uni-Campus.

Universitätspräsidentin Julia von Blumenthal will mit den Besetzern in einen Dialog treten. Doch die verbarrikadieren sich. Eine Aktivistin kündigt an, das Gebäude zu verwüsten.

Aktivistin

"Together we are here at the HU university. We are standing here with our brothers and sisters in Gaza. […] We are here to destroy everything and to show the world that we stand with Palestine”

Wir sind hier gemeinsam an der Humboldt Universität. Wir stehen hier mit unseren Brüdern und Schwestern in Gaza. […] Wir sind hier, um alles zu zerstören und der Welt zu zeigen, dass wir an der Seite Palästinas stehen.

Nach einem Tag beendet die Polizei die Besetzung des Instituts. Zuvor hatte die Berliner Landesregierung die Universitätspräsidentin angewiesen, räumen zu lassen.

Zurück bleiben zerstörte Räume und zahlreiche Schmierereien. Darunter Aufrufe zur Intifada, also zum gewaltsamen Kampf gegen Israel sowie eine Liebeserklärung an die Al Qassam-Brigaden, den bewaffneten Arm der Terrororganisation Hamas.

Vergangenen Sonntag in Berlin. Beim "Fest der Demokratie" lädt Außenministerin Annalena Baerbock zum Bürgergespräch ein. Doch ein Gespräch machen die propalästinensischen Störer stellenweise unmöglich.

Die Außenministerin wird immer wieder niedergebrüllt.

Baerbock: "neben ei…"

Protest: "Blablabla!"

Um eine Diskussion und inhaltliche Argumente geht es den Protestierenden offensichtlich nicht. Die Security schreitet ein.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesaußenministerin

"Wenn man kommt, um zu stören, dann ist es nicht der Sinn einer Veranstaltung. Sie können da gerne stehen bleiben, sage ich auch mal an die Sicherheitskräfte. Aber wenn sie nur reinschreien, dann können wir hier nicht diskutieren."

Auch das Publikum hat wenig Verständnis für diesen Auftritt der Demonstranten.

Publikum

"Ich hab nichts gegen euren Protest, ich bin selber sehr israelaffin, ja gebe ich zu. Euer Protest kann man machen, ja ist alles okay. Aber ihr verlangt, die ganze Zeit Anstand, ihr verlangt die ganze Zeit Respekt, ihr verlangt die ganze Zeit 'bitte alle Seiten sehen'. Das verlangt ihr. Aber selber seht ihr gar keine anderen Seiten. Was ist los mit euch? Nehmt die Sonnenbrillen ab, sagt wer ihr seid, und alles ist gut."

Niederbrüllen, blinde Zerstörungswut und Vernichtungsfantasien: legitime Kritik an Israel sieht anders aus. Und auch der palästinensischen Zivilbevölkerung tut man damit keinen Gefallen.

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