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Sie ist eine Legende der Pop-Subkultur. Teil von Malaria!, Matador, Einstürzende Neubauten, Mania D., diversen Kollaborationen und Soloprojekten. Gudrun Gut hat sich in ihrer über 40-jährigen Karriere immer an neue Herausforderung gewagt. Die Neueste: eine Mini-Dokuserie über sich selbst. Als Ko-Regisseurin, Hauptdarstellerin und Komponistin lädt sie auf ihr Landgut in der Uckermark ein. Hier, inmitten der Natur, stellt sie sich der Aufgabe, ihre eigene Lebensgeschichte auf die Leinwand zu bringen.
"Mein Name ist Gudrun Gut."
Willkommen in der Welt von Gudrun Gut. Künstlerin, Philosophin, Radiomacherin, Labelchefin und unermüdliche Klang-Bastlerin. Seit 40 Jahren schreibt sie Underground Musikgeschichte - ein filmreifes Leben, über das sie jetzt eine sehr eigenwillige Miniserie gemacht hat.
Gudrun Gut, Künstlerin
"Es war ein uralter Traum von mir. Ich wollte schon mit 19 Filmemacherin werden. Deswegen passt das alles. Ich gehe jetzt zurück in mein Teenageralter."
Gudrun als Teenager. Sie wächst auf in der Lüneburger Heide - in einem glücklichen Frauenhauhalt mit Schwester und Mutter. Nach der Schule wäre sie beinahe Apothekerin geworden. Aber nur beinahe.
Gudrun Gut, Künstlerin
"Da ist mir klar geworden, dass ich mein Abitur nachmachen will. Ich hatte nämlich nur Realschulabschluss. das ist mir alles zu wenig. Ich mache mein Abitur nach, ich geh nach Berlin. Und dann bin ich aber gleich, ohne das Abitur fertig zu machen habe, bin ich schon an der UdK, also an der HDK angenommen worden. Ich habe so bäm bäm bäm und dann habe ich die HDK nicht zu Ende gemacht, weil wir schon mal mit Malaria durch die Welt getourt sind."
Mit Blixa Bargeld gründet sie die Einstürzenden Neubauten, mit Bettina Köster die Frauenband Malaria - Aus Gudrun Bredemann wird Gudrun Gut.
Gudrun Gut, Künstlerin
"Den Namen hat mir Blixa gegeben. Weil ich das, glaube ich, immer gesagt habe. Mein richtiger Name ist der Name von meinem Vater und mein Vater hat meine Mutter, die haben sich getrennt zemlich früh, ich habe mit meinem Vater nicht so viel zu tun gehabt und dementsprechend wollte den Namen auch nicht behalten. Also das war deswegen, habe ich GUT angenommen, GUT habe ich gerne angenommen."
Malaria spielen im New Yorker Studio 54, im Mudd Club und gehen mit New Order und Siouxie and the Banshees auf Tour.
"Warum eine Mädchenband?"
Gudrun Gut (1981)
"Mädels sind toll, im Augenblick macht es mir viel mehr Spass, mit Mädchen zu arbeiten, als mit Jungs. Jungs wollen dir immer erzählen, was richtig ist und was falsch. Ich weiß schon selber was richtig und was falsch ist."
Ein Credo, dem sie immer treu geblieben ist. Heute fördert Sie mit Projekten wie "Monika Werkstatt" Künstlerinnen und Produzentinnen elektronischer und experimenteller Musik.
Die Uckermark ist inzwischen der Ort, an dem Sie am liebsten kreativ ist.
Gudrun Gut, Künstlerin
"Hier bin ich ganz normal. In Berlin raunt man immer "Ah, das ist Gudrun Gut!" Und hier der Nachbar zum Beispiel, hat über mich gesagt: "Ach die, die kifft doch immer!" Ich kiffe tatsächlich gar nicht. Jetzt inzwischen weiß ich, wie es geht."
Die Serie "Gut" ist auch ein Wiedersehen mit Freunden und Weggefährtinnen aus Gudruns gutem Leben.
Gudrun Gut, Künstlerin
"Und wenn ich mir dann meine Bio angucke, da bin ich schon ein bisschen stolz. Was ich alles schon für verrückte, tolle Sachen gemacht habe, finde ich schon völlig gut, ohne dabei Ausverkauf betrieben zu haben. Mir doch relativ treu geblieben bin, das finde ich eigentlich gut. GUT. Upps, das war’s schon. Bis dann."
Autorin: Charlotte Pollex