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Die Geschichte des Romans "The Man Who Fell To Earth" hat David Bowie fasziniert. Ein Mann, der zu seinem Heimatplaneten Erde zurückkehrt, um ihn zu retten und doch scheitert. Kurz vor seinem Tod erfüllt sich Bowie einen Traum: Die Geschichte kommt als Musical mit seiner Musik auf die Bühne. Jetzt wird das Stück am Hans Otto Theater Potsdam aufgeführt.
David Bowie hat uns nicht nur dazu ermutigt, Helden zu sein. Er hat sich immer wieder neu erfunden. Mit seinen Kunstfiguren hat er das Popuniversum ausgedehnt. Im Jukebox Musical "Lazarus" funkelt es wieder auf. Schon von außen sieht das Hans-Otto-Theater so aus, als sei ein Ufo gelandet. Das passt, schließlich geht es in der Geschichte um einen Außerirdischen namens Thomas Newton, der irgendwie auch David Bowies ALTER EGO ist.
Philipp Mauritz spielt die Hauptfigur in dem Musical, das als Bowies Vermächtnis gilt. Wir dürfen ihn auf die Probe begleiten. Und die beginnt erstmal unglamourös.
Irgendwie nicht von dieser Welt war Bowie, der Mann mit den zwei unterschiedlich farbigen Augen. Für seine Verwandlung verzichtet Philip Mauritz allerdings auf farbige Kontaktlinsen.
Philipp Mauritz, Schauspieler
"Da werd ich immer gefragt: Ah du spielst David Bowie, klar hat das viel mit seiner Kunst zu tun und mit seinem Spirit und es ist ja nicht weg zu denken mit der Musik, aber obwohl der Thomas Newton den ich hier spiele, wirklich viel mit der Kunst und mit dem Spirit zu tun hat, ist es eine eigenständige Figur."
Newton- ein Außerirdischer- ist gestrandet auf der Erde. Kaputt und alkoholsüchtig sehnt er sich zurück auf seinen Heimatplaneten. Lazarus - Titelstück des Musicals und zugleich Bowies letzter großer Song. Bis in den Tod gab es zwischen dem Menschen Bowie und seinen Inszenierungen keine klare Grenze. Für Philipp Mauritz ist es Ehre und Herausforderung zugleich, dieses Lied zu interpretieren.
Philipp Mauritz, Schauspieler
"Er wusste ja, dass er sterben wird und war da schon sehr nah und hat wie so Abschiedsgeschenke gemacht, denke ich und dass seine Kunst da nochmal aufersteht mit dem Musical."
Es war ein lang gehegter Wunsch von David Bowie, ein Bühnenwerk mit seiner Musik zu schreiben. Am Hans-Otto-Theater ist "Lazarus" vor allem eine Reise durch Bowies musikalische Biografie. 17 Songs in 2 Stunden. Die Rahmenhandlung spielt eher eine Nebenrolle.
Philipp Mauritz, Schauspieler
"Alles, was sich in dem Stück abspielt, ist wie in seinem Kopf… wie so ein Fiebertraum. Wie ein Trip ohne Nebenwirkungen."
Letzter Soundcheck hinter der Bühne. Begleitet von einer 8-köpfigen Band ist der Abend wie ein Livekonzert. 8 Wochen Probe liegen hinter Philipp Mauritz und dem Ensemble des Hans Otto Theaters.
Philipp Mauritz, Schauspieler
"Ich hoffe, dass hier Leute herkommen, die vielleicht sonst nicht so hier herkommen, die vielleicht auch zum ersten Mal hier sind, weil sie gehört haben von Berlin aus: Da wird ein David Bowie Musical gespielt, da gehe ich mal hin. Das würde mir sehr gut gefallen. Und wenn es sehr gemischt ist - wenn es allen gefällt, klar."
Auch wenn es manchmal etwas kitschig wird. "Lazarus" ist vor allem eins: eine Hommage an einen Künstler, dessen Musik unsterblich ist.
Autorin: Charlotte Pollex