Naturheilkundliche Wickel bei Arthrose

Wickel um Handgelenk (Bild: imago/Niehoff)
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Seit Jahrhunderten wird auf Mittel aus der Naturheilkunde zurückgegriffen, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu hemmen. rbb Praxis stellt drei Wickel vor, die Sie selbst anlegen können und die bei Arthrose heilende und lindernde Wirkungen haben können.

Quark auf Holzspachtel (Bild: imago/Panthermedia)
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Quarkwickel

Wirkung: Die Quarkwickel können unter anderem bei Hüftarthrose angewendet werden und sorgen dafür, dass den Gelenken die Hitze entzogen wird. Zudem wirken sie entzündungshemmend.

"Anwendung: Lassen Sie je nach betroffenem Körperbereich 100 bis 250 Gramm Magerquark in einem Sieb abtropfen und streichen Sie die Masse anschließend auf ein Baumwoll- oder Leinentuch. Dieses legen Sie dann, mit dem Quark nach außen (vom Körper weg), auf das Gelenk. Darüber kommt noch ein zweites, sauberes Tuch. Sobald die Masse warm geworden ist, spätestens jedoch nach 20 Minuten, entfernen Sie den Wickel." (Dobos 2008, S. 212f.)
Bockshornklee Samen und Blätter (Bild: imago/Design Pics)
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Bockshornkleewickel

Wirkung: Bockshornkleeauflagen haben sich in der Praxis als gute Methode bei durch Arthrose bedingten Gelenkschmerzen erwiesen. Sie haben eine entspannende, entkrampfende sowie schmerzlindernde Wirkung. Bei akuten Gelenkentzündungen sollte die Auflage allerdings nicht angewendet werden.

"Anwendung: Dieser Wickel besteht aus zwei Lagen, einem trockenen Geschirrhandtuch, auf das die Bockshornkleemasse aufgestrichen wird, und einem Baumwolltuch zur Fixierung und Abdeckung. Darüber kommt eine Wärmflasche. Wie viel Bockshornkleepulver Sie brauchen, hängt von der Größe desjenigen Gelenks ab, auf das der Wickel gelegt werden soll. Am Anfang muss man daher etwas mit der Menge experimentieren. Prüfen Sie vor dem Auflegen, ob die Temperatur angenehm ist. Der Wickel sollte mindestens eine halbe Stunde liegen bleiben, bis zu zwei Stunden sind aber durchaus möglich, falls das angenehm ist." (Dobos 2008, S. 234)

Weißkohl von oben betrachtet (Bild: imago/blickwinkel)
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Kohlwickel

Wirkung: Der Kohl zeichnet sich durch kühlende, schmerzlindernde und beruhigende Heilkräfte aus. Die schwefelhaftigen Inhaltsstoffe wie Senfölglykoside können für eine antibakterielle bis antioxidative Wirkung sorgen.

"Anwendung: Für diese Art von Wickeln wird der Wirkstoff direkt auf die erkrankten Körperstellen gelegt. Am besten geeignet sind Weißkohl oder Wirsing mit großen saftigen Blättern. Kaufen Sie den Kohl dafür möglichst aus biologischem Anbau. Er sollte immer frisch sein, wenn Sie ihn verwenden, und bei Zimmertemperatur gelagert worden sein.

Zellen eines Kohlblattes (Bild: Colourbox)
Colourbox

Für die Anwendung des Kohlwickels benötigen Sie einen Weißkohl oder Wirsing, ein Messer, ein Nudelholz, ein Holzbrett und eine elastische Binde. Legen Sie den Wickel dann wie folgt an:

1. Nachdem Sie äußeren Blätter des Kohls gewaschen haben, schneiden Sie mit einem scharfen Messer die dicken, hervorstehenden Blattachsen heraus.

2. Walzen Sie jetzt mit einem Nudelholz oder mit einer Flasche die Blätter so flach, dass die Blattrippen aufbrechen und der Saft austreten kann.

3. Legen Sie 2 bis 3 Blätter auf das schmerzende Gelenk und fixieren Sie sie mit einer elastischen Binde so, dass kleine Bewegungen noch möglich sind.

Den Wickel können Sie bis zu 12 Stunden aber mindestens 1 Stunde einwirken lassen. Sobald sich die Blätter braun verfärben und unangenehm riechen, sollten Sie ihn erneuern. Wiederholen Sie die Anwendung ein- bis zweimal täglich. Bei schmerzenden Gelenken haben sich Wickel über Nacht bewährt, die Sie am besten etwa zwei Wochen hintereinander anlegen." (Dobos 2008, S. 237)

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