Kindliche Bauchschmerzen können viele Ursachen haben: Magen-Darm-Infekte, Harnwegserkrankungen oder eine Halsentzündung, aber auch Vergiftungen, Bauchverletzungen, seelische Belastungen oder verschluckte Fremdkörper. Eine schnelle Entscheidung, ob OP oder nicht, bedarf es bei einer akuten Blinddarmentzündung oder einem eingestülpten Darm.
• Bei einem Infekt sollte sich Ihr Kind mit angewinkelten Beinen hinlegen. Dann entspannt sich die Bauchdecke. Kochen Sie ihm einen Tee: Melissentee beruhigt, Pfefferminztee hilft gegen Magen-Darm-Reizungen, Fencheltee bessert Darmkoliken von Säuglingen. Bei Infekten ist eine Wärmflasche kontraproduktiv; die Wärme verstärkt die Entzündung nur.
• Bei einer Bauchverletzung, bei Verdacht auf eine akute Blinddarmentzündung, eine Nabelkolik oder Darmeinstülpung rufen Sie den Notarzt unter der Nummer 112.
• Bis der Notarzt eintrifft, darf Ihr Kind weder essen noch trinken, denn bei einer möglichen Operation muss es nüchtern sein.
• Wenn bei Ihrem Kind nach einem Unfall der Verdacht auf eine Bauchverletzung besteht, es beispielsweise ein stumpfes Trauma bei einem Fahrradunfall erlitten hat, sollten Sie keine Wärmflasche auf den Bauch legen. Wärme regt die Durchblutung an, so dass die innere Wunde noch mehr bluten würde.