01.06.2021 - Resilienz – Wie bleibt unsere Psyche gesund?
Lockdown, Ansteckungsangst und Homeschooling - Die Pandemie verlangt uns einiges ab. Ob psychische Erkrankungen während der Corona-Zeit zugenommen haben und wie wir mental gesund bleiben, klärt Julia Vismann mit den Professor*innen Isabel Dziobek, HU Berlin und Malek Bajbouj von der Charité Berlin.
Die Pandemie macht vor allem Kindern und Jugendlichen schwer zu schaffen. Einer Befragung der Uniklinik Hamburg-Eppendorf zufolge zeigt jedes dritte Kind ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie psychische Auffälligkeiten. Kinder leiden sehr häufig an Leistungs- und Versagensängsten, depressiven Verstimmungen, Angst- und Schlafstörungen und Selbstmordgedanken.
Der Psychiater Prof. Malek Bajbouj von der Charité Berlin arbeitet mit Menschen, die an Depressionen leiden. Für diese Patient*innen ist die Corona-Krise besonders schwer, da Ängste und Unsicherheit in dieser Zeit zugenommen haben.
Ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Isabel Dziobek ist Autismus. Autismus ist keine psychische Erkrankung. Vielmehr bezeichnet Autismus verschiedene Entwicklungsstörungen. Fast allen Autisten fällt es schwer, Beziehungen zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Die Gefühle anderer Menschen nachzuvollziehen, ist für sie oft eine unlösbare Aufgabe. Auch ihre eigenen Gefühle können sie meist nur schlecht ausdrücken.
Autisten kommen verhältnismäßig gut durch die Zeit der Pandemie, sagt Isabel Dziobek. Oft hätten sie ohnehin weniger soziale Kontakte.
Wichtig in schwierigen Zeiten wie der Coronakrise: Resilienz.
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Materialkunde und bezeichnet Stoffe, die auch nach extremer Spannung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren, wie etwa Gummi. In der Psychologie gelten Menschen als resilient, die sich von traumatischen Ereignissen und Schicksalsschlägen wieder gut erholen.
Die meisten Menschen verfügen über eine gute Resilienz, so Malek Bajbouj. Resilienz lasse sich aber auch stärken. Wie, das erfahren Sie im Podcast.