Szene aus "Eine Braut kommt selten allein"
Bild: rbb/Christiane Pausch

Eine Braut kommt selten allein - Die Hauptdarsteller - Interviews

Kurzinterview mit Hauptdarsteller Paul Würdig:


Sie haben Sinti-Wurzeln. Welche Bedeutung hat diese Herkunft für Sie?
Ich versuche dem nicht so viel Bedeutung beizumessen, weil mich das abgrenzt von anderen Menschen. Ich finde Herkunft oder Religion spielen keine Rolle.

Sie waren eng an der Stoffentwicklung beteiligt. Wie kann man sich das vorstellen?
Viele Telefonate mit wichtigen Menschen! Zum Glück bin ich anscheinend auch wichtig.

Johnny ist an einem Tiefpunkt, als er Sophia trifft. Was meinen Sie: Sind es am Ende immer die Frauen, die einen Mann retten können?
Nur die Frauen. Das wünsche ich jedem Mann: eine Frau, die ihn auf den rechten Weg führt. Wir Männer sind nichts ohne Frauen! Wie machen Schwule das nur?!

Sie sind Musiker und Schauspieler. Welche Erfahrungen nehmen Sie mit ins jeweils andere Medium?
Ich habe ja als Musiker schon oft vor der Kamera gestanden, da ist die erste Hürde als Schauspieler schon mal genommen. Der einzige Unterschied ist, dass man bei einem Musikvideo in die Kamera performt, bei einem Film muss man vergessen, dass da eine Kamera ist.

Szene aus "Eine Braut kommt selten allein"
Bild: rbb/Lukas Juzenas

Kurzbiografie Paul Würdig

Der 1980 geborene Berliner und Sohn einer Sintiza wächst im Ostteil der Stadt auf, beide ziehen nach dem Mauerfall in den Westteil. Sido beginnt seine Solokarriere als Rapper 2003 bei dem Label "Aggro Berlin" und erreicht mit seinen Alben und Singles regelmäßig hohe Chartpositionen. Beim "Bundesvision Song Contest" (ProSieben) 2005 lässt Sido in der Öffentlichkeit zum ersten Mal seine Maske fallen. Mit diesem Auftritt beginnt seine Fernsehpräsenz im Umfeld von Stefan Raab und dessen ProSieben-Sendungen "TV Total" und "Wok-WM". 2009 sammelt er erste Schauspielerfahrung in der Kinokomödie „Männersache“ von Gernot Roll und Mario Barth. 2010 wird die Politik-Sendung "Sido geht wählen" (ProSieben) für den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Seine erste Kinohauptrolle hat er Ende 2011 im Film "Blutzbrüdaz" von Özgür Yildirim.

Der Johnny in "Eine Braut kommt selten allein" ist Paul Würdigs erste Hauptrolle in einem Fernsehfilm.
 

Filmographie (Auswahl):

2017    "Eine Braut kommt selten allein" ARD, Regie: Buket Alakuş

2011    "Blutzbrüdaz" Kino, Regie: Özgür Yıldırım

2011    "Die Spätzünder 2 – Der Himmel soll warten" Kino, Regie: Wolfgang Murnberger

2009    "Männersache" Kino, Regie: Gernot Roll, Mario Barth

Mehr im Internet unter www.sido.de

Bild: rbb Presse & Information

Kurzinterview mit Hauptdarstellerin Michelle Barthel:


Was sind Sophias Träume und Wünsche?
Sophia tritt mit einem offenen Herzen und voller Neugier in eine ihr unbekannte Welt ein. Vollkommen wertfrei begegnet sie Johnny und verliebt sich in ihn. Obwohl sie nicht dieselbe Sprache sprechen, sehen sie einander und entdecken in dem jeweils anderen etwas, das sie bis dahin noch nicht kannten. Sophia möchte bei Johnny bleiben. Ohne dabei auf ihre Familie verzichten zu müssen. Es soll ein Zu Hause für sie alle sein. Sie ist eine stolze Frau, die alles gibt und alles nimmt. Aber vor allem möchte sie glücklich sein und das ist sie genau dann, wenn die Menschen um sie herum sind, die sie liebt.

 

Hat die Arbeit an diesem Projekt ihre Wahrnehmung in Bezug auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Kulturen verändert bzw. beeinflusst?
Nein. Zu den schönsten Momenten bei dem Projekt gehören die, in denen wir uns vor oder nach einem Drehtag zu einer Probe getroffen haben, um die nächsten Szenen zu besprechen. Dann saßen wir in einer großen Runde zusammen und alle haben durch einander geredet. Manchmal kamen wir gar nicht dazu intensiv zu proben, weil wir uns so viele Geschichten zu erzählen hatten. Und eine war spannender als die andere. Wir haben viel gelacht. Die Szenen saßen dann trotzdem, auch ohne viel Proben. Ich komme aus einer Generation, die den Wert von kultureller Vielfalt und interkultureller Gemeinschaft nicht mehr in Frage stellt, sondern längst genießt und von ihr profitiert.
 

Wie war es, mit Sido zu spielen? Kennen und mögen Sie seine Musik?
Sido ist einer von den Schauspielern, die viel sagen, auch wenn sie nichts sagen. Ich habe ihm gerne zugehört und seiner Musik auch. 

Kurzbiografie Michelle Barthel

Michelle Barthel, geboren 1993 in Remscheid, debütierte auf der Kinoleinwand in Jörg Grünlers Literaturverfilmung "Der zehnte Sommer" (2002). Für ihre Rolle in Aelrun Goettes "Keine Angst" (2009) wird sie neben dem Adolf-Grimme-Preis und dem Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises mehrfach ausgezeichnet. Im selben Jahr folgt der Kölner "Tatort: Schmale Schultern" unter der Regie von Christoph Schnee, 2010 der  Ludwigshafener "Tatort: Alte Schule" (Regie: Michael Schneider). 2012 ist sie in der Rolle der Ada Fischer in der Verfilmung von Juli Zehs "Spieltrieb" zu sehen. Es folgten Rollen in u. a. "Bella Block – Die schönste Nacht des Lebens" (2014) und Christian Theedes "Hans im Glück" (2015).

Filmographie (Auswahl):

2017    "Eine Braut kommt selten allein" ARD, Regie: Buket Alakuş

2016    "Wenn Frauen ausziehen" ZDF, Regie: Matthias Tiefenbacher

2015    "Neues aus dem Reihenhaus" ZDF, Regie: Titus Selge

2015    "Hans im Glück" ARD, Regie: Christian Theede

2014    "Bella Block – Die schönste Nacht des Lebens" ZDF, Regie: Andreas Senn

2012    "Spieltrieb" Kino, Regie: Gregor Schnitzler

2011    "Tatort Münster – Hinkebein" ARD, Regie: Manfred Stelzer

2010    "Tatort Ludwigshafen – Alte Schule" ARD, Regie: Michael Schneider

2009    "Tatort Köln – Schmale Schultern" ARD, Regie: Christoph Schnee

2008    "Keine Angst" ARD, Regie: Aelrun Goette

2002     "Der zehnte Sommer" Kino, Regie: Jörg Grünler

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