Wendezeit - Die Hauptdarsteller und ihre Rollen
Petra Schmidt-Schaller zur Rolle der Saskia
"Als Doppelagentin der CIA und dem ‚Ministerium für Staatssicherheit‘ (MfS) lebt Saskia zwischen zwei Wertesystemen, dem Kapitalismus und dem Sozialismus, über Jahrzehnte hinweg relativ stabil. Spannend ist, dass sie durch die enormen politischen Veränderungen 1989 dazu gezwungen wird, sich mit der gelebten Realität der Systeme auseinanderzusetzen. Weder das eine noch das andere kommt da besser oder schlechter weg. Nun wird sie auf sich selbst und ihre sie wirklich betreffenden Werte zurückgeworfen: sich und ihre Familie. In allererster Linie merkt sie, dass sie durch ihren ursprünglichen Auftrag, geheime Informationen aus dem Westen, genauer gesagt der CIA, in den Osten zu liefern, nicht nur innerlich zerrissen ist, sondern jetzt auch um ihr Leben kämpfen muss. Beide Seiten sind kurz davor, sie zu entlarven, und zusätzlich fängt ihr Ehemann an, ihr auch nicht mehr zu vertrauen. Ich mochte es zu sehen, wie Saskia, die in ihrer Jugend fast ‚abgerichtet‘ wurde, für die Durchsetzung und den Schutz einer höheren Idee zu funktionieren, zwischen elementaren inneren Kräften agiert. Und sie dabei zu begleiten, wie sie sich entscheiden wird: für eine größere Sache zu kämpfen oder für ihr eigenes Leben?"
Ulrich Thomsen zur Rolle des Jeremy Redman
"Jeremy Redman ist ein typischer Mitarbeiter der Spionageabwehr, wie wir ihn aus anderen Filmen bereits kennen. Intelligent, immer wachsam, einer der jeden verdächtigt, sogar seine eigenen Freunde – einfach, weil das sein Beruf ist. Höchstwahrscheinlich ist er zu allem bereit, um die Schuldigen am Ende zur Strecke zu bringen, auch wenn es Menschenleben kostet."
Harald Schrott zur Rolle des Richard
"Richard arbeitet als Professor und ist ein kluger und feinfühliger Mann, der voller Zufriedenheit auf seine Lehrtätigkeit und seine Familie blickt. Er verkörpert den privaten Teil der Geschichte und ist innerhalb dieses Agentenmilieus sicherlich die ‚normalste‘ Figur. Als die Lüge, dieser lebenslange Betrug, nach und nach ans Licht kommt, bedroht sie seine Familie und alles, was er als sicher angenommen hat, gerät ins Wanken ... Ich mag Richard, weil er aufrichtig und trotz seiner Intelligenz auf eine berührende Weise naiv ist und Menschen Vertrauen entgegenbringt."
Robert Hunger-Bühler zur Rolle des Markus Wolf
"Markus Wolf in ‚Wendezeit‘ ist ein einnehmender hochintelligenter Mann an verschiedenen Punkten seines Lebens: Wir erleben ihn als glühenden Streiter für den realen Sozialismus der DDR, als deren Starspion und als Privatmann Wolf, bis zu seiner zweifelnden Rede am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz. Dieses Spektrum zu spielen, hat mich gereizt."
Alexander Beyer zur Rolle des Kai-Uwe Henning
"Ich spiele einen Mann, über den die Ereignisse der Geschichte hereinbrechen. Jemand, der seine Haut retten will und noch nicht die Zukunft der blühenden Landschaften kennt. Für uns ist es heute ein Wimpernschlag der Geschichte, aber damals im Herbst dachte die Stasi, sie kann sich selbst nicht mehr nach draußen wagen. Die Beschützer fühlten sich schutzlos und die Verfolger von einst wurden über Nacht zu Verfolgten. Wie Kai-Uwe Henning seine Arbeitstasche abstellt oder seinen Mantel an diesem Abend aufhängt – in diesen kleinen Momenten habe ich versucht, die Zeit wiederzubeleben."