An der Tanke in Brandenburg - "Ich habe Angst, in den Krieg ziehen zu müssen"

So 07.01.24 | 08:10 Uhr
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Illustration Kuscheltiermonster auf einer Hutablage.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
Bild: rbb/Sophia Bernert

Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Ex-Soldatin, die den Zusammenhalt in ihrem Dorf vermisst.

rbb|24 will mit den Gesprächsprotokollen, die "An der Tanke" entstanden sind, Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben die Meinungen der Gesprächspartner wieder.

Wer: Leiterin einer Unterhaltsreinigung aus Kyritz an der Knatter
Alter: 49 Jahre
Fahrzeug: roter Hyuandai i20
Gekauft: eine Flasche Wasser
Woher: von Zuhause
Wohin:
nach München

 

Mir geht es im Moment super. Ich kann nicht klagen. Was die Krisen in der Welt angeht, die verdränge ich oft einfach. Ich sage mir immer: Irgendwie geht es vorwärts. So lebe ich schon seit Jahren und bin damit eigentlich immer ganz gut gefahren.

Klar, ist es traurig, was alles so passiert - ob Corona, die Wirtschaftskrise, Israel, alles Mögliche - das ist Wahnsinn. Aber man muss ja weiter leben. Meine Familie, mein Freund - die geben mir Kraft. Und: Bekannte, Verwandte, Freundschaften. Dass man zusammenhält und dass man sich Zeit schenkt, Aufmerksamkeit schenkt und miteinander redet.

Ihre Antworten sind zunächst sehr kurz. Je länger sie redet, desto mehr kommt hoch - erst vorsichtig, dann lauter und schneller.

Ich komme nun aus der früheren DDR. Wenn ich jetzt mal alles so Revue passieren lasse, was jetzt ist und was früher war, fand ich es früher schöner. Der Zusammenhalt war größer. Im Dorf - ich bin vor allem bei meiner Omi großgeworden - da konntest du die Türen auflassen. Da kannte jeder jeden. Jeder hat auf jeden aufgepasst.

Da, wo ich jetzt wohne, habe ich auch Glück. Wir kennen uns alle, wir verstehen uns alle. Aber es gibt ja auch Häuser, Mietwohnungen, wo ganz viele Parteien sind, die sich überhaupt nicht verstehen. Jeder stichelt jeden irgendwo an in der Gesellschaft oder in den Straßen alleine schon. Da fand ich doch, dass es in der DDR mehr Zusammenhalt als jetzt gab.

Als sie von ihren Kindern spricht, wird ihre Stimme sanfter und ruhiger. Sie lässt nun mehr Pausen zwischen den Antworten. Ihre Miene wird jetzt ernster.

Du kannst ja nicht mal mehr dein Kind alleine zur Disko loslassen. Wer weiß, wer um die Ecke steht, sage ich mal. Wir sind früher zu Fuß nach Schönermark zur Disko gegangen - und zurück auch wieder, und uns ist nichts passiert. Du hast keine Angst gehabt, nach draußen zu gehen.

Die meisten Kinder können jetzt auch nichts mehr machen. Wenn ich an meine denke - wir wollten eine Bude, ein Baumhaus bauen. Wir haben da bei uns so einen Rodelberg - das sagen wir immer dazu - da kann man im Winter schön rodeln. Die Jugendlichen haben alte Fahrradreifen in die Bäume gehangen und wollten für die Kinder Spielmöglichkeiten bauen - mussten sie aber alle wieder abbauen. Darf man alles nicht mehr. Ist jetzt alles verboten. Das ist traurig so etwas.

Ich würde mir wirklich mehr Sicherheit wünschen für die Kinder. Und dass die Kinder ein glückliches Leben haben. So was, was wir hatten. Das war wirklich einmalig. Dorfkinder haben vielleicht jetzt auch noch ein schönes Leben, aber wenn sie in der Stadt groß werden, wirklich nicht mehr.

Schnell kommt das Gespräch auf die vielen Krisen unserer Zeit. Dass Deutschland nun wieder "kriegstüchtig" werden soll, macht ihr Sorgen. Vor der nächsten Antwort atmet sie tief ein.

Schlimm! Manchmal kann ich nur fünf Minuten Nachrichten schauen und muss wegschalten. Ich war früher selbst bei der Bundeswehr, habe aber aufgehört, weil ich einen Sohn bekommen habe und in den Kosovo sollte. Mir war dann bewusst: Ich müsste auch auf Kinder schießen, wenn die mit einer Waffe vor mir stehen. Das konnte ich nicht mehr mit mir vereinbaren, also bin ich ausgetreten aus der Bundeswehr. Einer meiner Kameraden ist damals verstorben im Kosovo. Der ist über eine Mine gefahren.

Ich fand es gut, als die Bundeswehr noch einberufen hat. Jeder konnte selbst entscheiden, ob er zur Bundeswehr möchte oder nicht. Und die Zivildienstleistenden - sind wir mal ehrlich - die fehlen überall.

Um in den Krieg ziehen zu wollen, dafür muss man wirklich patent sein. Ich war ja auch Wehrsoldatin, aber in den Krieg ziehen, das könnte ich jetzt nicht. Ich habe meine Kinder. Ich bin extra dafür rausgegangen. Ich habe wirklich Angst, in den Krieg ziehen zu müssen. Die Angst ist irgendwo immer da.

Die 49-Jährige hält nur kurz hier an der Tanke, um sich etwas zu trinken zu holen. "Wenn es nicht zu teuer ist", ergänzt sie. Normalerweise leistet sie sich das nicht. Sie scheint stolz zu sein auf ihre Sparsamkeit.

Ich bin da wirklich penibel und drehe jeden Cent um, muss ich sagen. Also, zum Sparen kommt man nicht mehr. Ich habe heute gesagt: Du fährst jetzt hier ran, holst dir noch was zu trinken, weil ich vergessen hatte, was mitzunehmen. Dann mach ich auch mal Abstriche für mich und sage mir: Du musst dir auch mal was gönnen. Aber ansonsten stecke ich viel halt in die Kinder rein und denk an mich selber manchmal gar nicht.

Von der Politik fühle ich mich im Moment gar nicht vertreten. Eigentlich finde ich es traurig, dass man nicht auf die Straße geht und kämpft für seine Ziele. Wenn alle dabei mitmachen würden, auf die Straße zu gehen, ich glaube, dann würde ich auch mitziehen. Anderswo gehen die Leute ja auch auf die Straße. Das würde hier nie passieren, weil sie alle Angst haben.

Damals sind alle auf die Straße gegangen wegen Corona. Da wurden wir - denke ich mal - bestimmt auch verarscht. Egal. Jetzt wird es abgetan als Erkältung. Irgendwie auch ein bisschen komisch. Aber jetzt wünsche ich mir schon, dass man wirklich irgendwas macht gegen die Regierung. Aber es passiert irgendwie nichts.

Das Gespräch führte Jonas Wintermantel, rbb|24

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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn ich wirklich weggehe, dann verlasse ich Deutschland"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Prenzlauerin, die das Vertrauen in das politische System verloren hat.

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    "Ich fühle mich hier wohl"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Angermünder, der sich für die Dörfer in der Uckermark einsetzt.

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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Mich treibt eigentlich nur die Rückrunde um"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein fußballbegeisterter Pädagoge, der auch gerne Karpfen angelt.

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    "Niemand geht hier freiwillig weg"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der glücklich ist in seinem Ort, obwohl er findet, dass die Politiker dort nicht hinschauen.

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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Mir gefällt der Umgang mit alten Menschen. Nur deswegen mache ich das"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die viel Verständnis für den Protest der Bauern hat und den Umgang mit alten Menschen liebt.

  • Grafik von einem Fahrradlenker mit Fahrradkorb vom 31.01.2024 (Quelle: rbb /Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Das Leben ist schön ruhig hier. Man kennt fast jeden im Dorf"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Azubi, der in seiner Mittagspause für eine Wurst vorbei geradelt kommt und ziemlich zufrieden ist.

  • An der Tanke: Frau im roten Shirt. (Quelle: IMAGO/rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich habe gar nicht mitgekriegt, dass die AfD so ins Rechtsextreme gedriftet ist"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Krankenschwester, die Demonstrationen gegen die AfD nicht nachvollziehen kann.

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    "Das hat mit Leben nichts mehr zu tun"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein Speditions-Unternehmer aus Cottbus klagt über seine wirtschaftliche Lage.

  • Illustration Felge mit Totenkopf.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    "Die politische Lage macht mich schon manchmal wütend"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein 23-Jähriger, der es sich nicht verbieten lassen will, Verbrenner-Motor zu fahren.

  • Illustration Anhänger an einem Rückspiegel.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich würde niemals nach Berlin ziehen!"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Lehramtsstudentin, die ihr Dorf dafür liebt, dass sie jeden kennt.

  • Illustration Soldat.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    "In der Bevölkerung haben wir Soldaten ein hohes Ansehen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Soldat, der sich sorgt, dass er sich im Alter kein schickes Auto mehr leisten kann.

  • Zapfsäule an einer Tankstelle in Beelitz (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    "Nicht, dass ich dann am Ende auf dem leeren Tank sitze"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Juristin, die sich fragt, wie ihre Gemeinde sie dabei unterstützen wird, ihre Ölheizung umzurüsten.

  • Illustration Autoradio.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Man hört nur noch schlechte Nachrichten"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Neuruppinerin klagt über Unterrichtsausfall und fehlendes Kita-Personal bei ihren Kindern.

  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich möchte mein Steak essen, und mein Hühnchen, tut mir leid!"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute ein Gespräch über viele Aufreger des Alltags: E-Autos, Vegetarier und Quereinsteiger im Lehramt.

  • Amaturenbrett eines Autos an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg. (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Uns wird nicht geholfen. Uns vergessen sie irgendwo alle"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Kassierin, die bemerkt, dass am Monatsende vielen das Geld fürs Essen fehlt.

  • Hand an einer Kofferraumklappe an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Es will keiner sehen, was diese Pandemie im Nachhinein für Auswirkungen hat"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Eingliederungshelferin, die erzählt, dass die Pandemiefolgen bei vielen jetzt sichtbar werden.

  • Illustration: Wasserbauer (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich würde mir mal jüngere Einflüsse in der Politik wünschen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Wasserbauer, dem viele Politiker zu alt sind, um gute Ideen zu haben.

  • Illustration: MTA (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn sie die Leute vergessen, die hier vor Ort leben, das kann nicht sein"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die ihre Schwiegereltern pflegt und mächtig Wut angesammelt hat.

  • Illustration: Rentner (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Schlecht geht's uns nicht"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der dem verlorenen Dorfzusammenhalt nachtrauert.

  • Hand am Zapfhahn an einer Tankstelle in Beelitz in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn die Ukrainer kommen, dann werden Türen und Tore geöffnet"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Rentnerin, die links wählt, aber manchmal rechts denkt.

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62 Kommentare

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  1. 62.

    Was soll so eine rhetorische Klatsche aus der unteren Schublade? "Merken Sie womöglich sebst" …
    Bitte sprechen Sie anderen nicht ab, hier ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen ("Lebensgefühl")bzw. erkennen Sie die Unterschiedlichkeit von Menschen an.

    Sie sagen selbst: "Natürlich" geht es in unserem Land nicht allen gleich gut. Und ich sagte, wie früher können auch heute trotz theoretischer Reisefreiheit Menschen ohne genügende Mittel weiterhin nur in D. oder der EU reisen.

    Ihre Interpretations-Überschreitungen sollten Sie bitte als solche kennzeichnen und Grenz-Überschreitungen gänzlich unterlassen, danke. Bitte tragen Sie zu einem fruchtbaren Gedankenaustausch bei.

  2. 61.

    Und Wölfe werden "entnommen". Meine Mutter arbeitete in der Gerichtsmedizin. Ohne Ekel, o. ä. Als sie Mutter wurde, hielt sie die nahe Konfrontation mit dem Tod plötzlich nicht mehr aus und wechselte in die Poliklinik. Warum sollte es einem Soldaten, einer Soldatin anders gehen?

    Sind Menschen denn Einbahnstraßen-Wesen, die nicht einsichts- oder änderungsfähig sind oder Gefühle entwickeln, die sie zuvor nicht kannten? So mancher "sportliche" Fahrer wird als Vater plötzlich zum Sanftbremser.
    Andersherum werden Leute beklatscht, wenn sie nach schlimmen Taten gegen so etwas öffentlich eintreten, sage nur ehemalige F***knechte, die heute aus Einsicht und Bedauern durch ehemalige Gefängnisse führen.

  3. 60.

    So kommt es eben, wenn alles, jeder klitzekleine Lebensaspekt, zum Markt-Produkt werden kann (und soll). Dann muss die Politik jedes Fitzelchen regeln und regulieren, damit die gegeneinander im Wett-Kampf ringenden "Marktteilnehmer" und darauf spekulierende Aktionäre "liberal", frei agieren können.

    Das ist der Westen. In der Überregulierung und den mind. Doppelstrukturen (EU, BRD, Länder, Bund, Kommunen …) schlimmer als die DDR.

  4. 59.

    „Sohn zuliebe, dass die Wehrpflicht hierzulande ausgesetzt bleibt“
    Wieso nur der Sohn? Hätte es nicht heißen müssen „Söhne und Töchter“?

  5. 58.

    Wenn es Ihnen (noch, umstandshalber) gut geht, Ihrem Umfeld aber nicht oder wenn Sie sehen, dass zwar Sie begünstigt sind, es systematisch aber unrund läuft, warum sollten Sie sich nicht wünschen, dass die Menschen für Verbesserung auf die Straße gingen?

  6. 57.

    Stimme teils zu. Dennoch ist Leiden ein Leiden und sollte Anerkennung finden. Der verlorene Teddy eines Kindes ist u. U. ähnlich schlimm wie menschl. Verluste. Leiden ist auch Leben, das sollten wir wieder mehr beherzigen und akzeptieren.
    Durchmarsch des Neo-Kapitalismus hingegen nicht. Der bringt so viel unnützes Leiden. Es ginge anders.

  7. 55.

    Das Abtreten ist schon richtig, denn nach der Wahl spricht die Partei, die ich wählte für mich.
    Bei allen Kompromissen hin oder her muss trotzdem eine Übereinstimmung der Interessen in den grundlegenden Fragen bestehen, sonst spricht die falsche Partei für mich.

    Danke

  8. 54.

    Die Dame kommt vom Dorf. Die meint mit Sicherheit für die KInder sicherlich NICHT die Gefahr sich am improvisierten Spielgerät die Knie aufzuschlagen. Die meint bestimmt Sicherheit in Bezug auf Zukunft, in Bezug auf Schulplätze/Unterrichtsausfälle usw., sie meint bestimmt Sicherheit das ihre Kinder nicht unter dem Vorwand ich habe Babykaninchen in ein fremdes Auto gelockt werden. Auch ich finde es schade das Dinge meiner Kindheit verloren gegangen sind - wie eben Hütte bauen im Wald usw. - selbst beim Spazierengehen muss man die KInder ja ständig zurückpfeifen - geh bloß nicht am Rand - es ist alles voll Hundescheiße.

  9. 53.

    Mehr Sicherheit für die Kinder fordern aber gleichzeitig monieren dass man keine improvisierten Spielgeräte aufbauen darf…

  10. 52.

    Nixnutz:
    "Wie ich erwähnte gibt es auch keine Partei an die ich meine Stimme abtreten könnte, wem sollte ich mich da anschließen ?"

    Sie sollen keine Stimme "abtreten", und Sie müssen sich auch keiner Partei anschließen.

    Es reicht, wenn Sie erkennen, dass es ca. 80 Mio Deutsche und ganz grob geschätzt 60 Mio erwachsene deutsche Wähler gibt. Alle diese Wähler haben eigene politische Ansichten, die sich von denen der anderen zig Millionen unterscheiden.

    Deshalb kann Niemand alle seine politischen Ansichten 100%ig verwirklichen. Alle müssen KOMPROMISSE machen, damit wir friedlich zusammen leben!

    Es gibt nur ca. 40 bundesweite Parteien. Bei zig Mio deutschen Wählern kann daher Niemand erwarten, dass er eine Partei findet, mit der er voll und ganz übereinstimmt. Es kann daher bei einer Wahl nicht darum gehen, mit welcher Partei man voll und ganz übereinstimmt, sondern welche Partei einem - bei aller Kritik - näher als die anderen Parteien ist!

  11. 51.

    Der Frau geht es laut eigenem Bekunden super. Trotzdem wünscht Sie sich, das Volk würde geschlossen auf die Straße gehen und sich auch daran beteiligen, um gegen die da oben zu protestieren und meint, dass das nur deshalb nicht passiert, weil alle Angst haben. Sorry, aber das kann ich nicht nachvollziehen.

    Nun ist eine spontane Interviewsituation ja nicht alltäglich und da purzelt auch mal vieles durcheinander; aber dieser automatische Hang zum Meckern über DIE Politik(er), welche angebl. immer irgendwie gegen "Volksinteressen" handelt, ist schon sehr wenig reflektiert.

  12. 50.

    Ich bin nicht in der Lage vor Publikum zu reden, selbst meine 24 Mitschüler waren damals zu viel. Es wäre recht schwierig für mich, meine Vorstellungen und Ziele zu erläutern.
    Meine Oma hat zwar immer gesagt: Es gibt bei jedem etwas, was er besonders gut kann. Reden ist es bei mir leider nicht.

    Danke

  13. 49.

    Ich weiß ja nicht wie Sie das sehen, ich würde natürlich die Partei/ den Politiker wählen die/der die Dinge sieht wie ich.

    Danke

  14. 48.

    Ja, dass es uns vergleichsweise sehr gut geht und es auch daher unsere moralische Pflicht ist, Menschen zu helfen, denen es deutlich schlechter geht, vergessen leider zu viele. Oder ignorieren es...

  15. 47.

    Politiker machen übrigens auch nicht was sie wollen, sondern Versuchen Inhalte umzusetzen, für die sie gewählt wurden. Nur haben sie damit halt nicht immer Erfolg oder müssen Kompromisse eingehen. Ihr Problem scheint vielmehr zu sein, dass Politiker nicht machen was Sie wollen.

  16. 46.

    Gerade in der Kommunalpolitik gibt es in Deutschland zahlreiche parteilose Politiker. Insofern fällt diese Ihrer Ausreden weg. Also gehen Sie doch selber in die Politik. Nochmal: Was hält Sie auf?

  17. 45.

    Alle meine Vorfahren haben Flucht, Vertreibung, Tod, Vergewaltigung, Enteignung und Elend durchgemacht. Alle Überlebenden waren trotzdem zeitlebens zufriedene Menschen. Es sind die persönlichen Erfahrungen, die uns das Leben verstehen lassen. Die Demut um unser gutes und freies Leben, welches wir schätzen lernen sollten.
    Das Niveau der heutigen Jammerei ist wirklich sehr hoch.

  18. 44.

    Der schlimmste Feind des Mutes und des Weitblickes, ist die Angst von dem etwas zu verlieren, was uns träge machte. Hier fehlen Visionen und Lebensfreude, alle so übersättigt in ihrer Lebensform. Selbstgefällig und unzufrieden. Wo ist die Dankbarkeit, die Zufriedenheit, die man so oft in den Augen der ärmsten Menschen dieser Erde findet?

  19. 42.

    Nicht schon wieder dieses Ost und West Blabla. Unerträglich und so unklug. Das Thema ist weitaus komplexer und sollte sachlich und auf Augenhöhe geführt werden. Die Klischeehafte Darstellung ist wenig hilfreich. Wertschätzen beider Seiten ist der Beginn von allem. Runterfahren, Demut.

  20. 41.

    Wie ich erwähnte gibt es auch keine Partei an die ich meine Stimme abtreten könnte, wem sollte ich mich da anschließen ? Frau Wagenknecht oder Herr Maaßen bin ich auch nicht, um eine eigene Partei zu gründen. Da bleibt nicht viel übrig als auf eine Veränderung in der Zukunft zu hoffen.

    Danke

  21. 40.

    "Es ist bekannt, dass es der BRD 1989 nicht mehr so gut ging. Wirtschaftlich."

    Totaler Unsinn.

    Westdeutschland hat in den 80ern gut gewirtschaftet, ansonsten wäre die Einheit ab 1990 überhaupt nicht finanzierbar gewesen. 2 Bio. DM Richtung Osten mussten ja von irgendwo herkommen.

  22. 39.

    Es ist bekannt, dass es der BRD 1989 nicht mehr so gut ging. Wirtschaftlich. Das die DDR durch die eigene Bevölkerung beendet wurde, war für die BRD ein Glücksfall. Ohne hier ins Detail zu gehen, für die Menschen aus der DDR war es schnell ernüchternd wie es in der BRD war und ihnen wurde bewusst, dass in den Medien auf beiden Seiten der sprichwörtliche kalte Krieg herrschte. Ich selbst bin 1991 rüber nach Bayern. Zivildienst stand an. Die Gelegenheit genutzt und rübergemacht. Auf Bundeswehr und rumsitzen in der Kaserne keine Lust gehabt. Der Drill im Wehrsportunterricht hatte gereicht. Behinderten Menschen in Augsburg geholfen produktiv zu sein. Meine erste Ausbildung als Elektriker bei der Deutschen Reichsbahn war willkommen. Dort von nichtbehinderten Menschen und drumherum, beäugt als Exot. An langen Abenden bei nem Mass Bier uns gegenseitig die Tatsachen über den jeweils anderen deutschen Staat erzählt. Es war für die Bayern genauso ernüchternd wie für mich. Ich lernte viel.

  23. 35.

    Ich komme aus dem ehemaligen West Berlin (Stadtrand)und ich kann, genauso wie die Dame von der Tanke sagen, dass ich es früher schöner fand und dass der Zusammhalt größer war. Auch hier konnte man die Türen auflassen.

  24. 34.

    Vielleicht sollte man die Lebenserfahrung, ausgedrückt als "früher" in der DDR, nicht gleich politisieren. "Zu Kaisers Zeiten" heißt genausowenig wie Kaiserwetter oder Bombenwetter, dass man sich das zurückwünscht. Die Welt verändert sich, immer.
    Und wir vergleichen hier einfach, wie wir das empfanden und empfinden.

    Ich denke, dass wohl niemand zu "101 %" zu irgendeinem System steht. Die Wahl haben wir ja auch gar nicht, wir leben einfach mittendrin, immer. Das ist wie in einer Familie, perfekt in Imperfektion. Kein Fest ohne Lachen und Dramen.

    Lachen. Weitermachen!

  25. 33.

    Mich beschäftigt mehr die Frage, wie diese Systemfrage in der Rückschau überhaupt aufkommen konnte. Ich kann mir das nur mit der menschlichen Eigenschaft erklären das Schlechte zu verdrängen und das Gute zum Mythos zu erheben. Dabei stelle ich natürlich nicht infrage, dass man in (fast) jedem System glückliche Erinnerungen aufbauen kann. Aber das ändert doch nichts daran, dass ein System am Freiheitswillen seiner Bevölkerung und den ökonomischen Herausforderungen gescheitert ist und das andere nicht.

  26. 31.

    Darum geht es nicht, es geht darum, das es weder eine Partei noch einen Politiker gibt an die/den ich guten Gewissens meine Stimme abtreten könnte. Das schon seit vielen Jahren.

    Danke

  27. 30.

    Feindbilder, Waffen, Technik, Krieg, Gewinne auf Verluste, unzaehlige Tote und Verletzte - einfach nur zerstoererisch!

    Hoffe meinem Sohn zuliebe, dass die Wehrpflicht hierzulande ausgesetzt bleibt!

  28. 29.

    Seltsam und interessant, wie schnell hier Kommentare immer wieder zu einem Entweder–Oder werden, ein Kampf darum, welches System "besser" und "schlechter" sein solle.
    Dabei ist es doch ein Format, um seinen (durchaus auch ambivalenten/gemischten) Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu geben und zu hören, wie es anderen so geht.
    Diese Härte, der Kampf ums vermeintliche (Un-)Rechthaben ist mir unverständlich. Das könnte auch so manchen abschrecken, überhaupt etwas beizutragen.

  29. 28.

    Der Aufwand, die verschwendete Lebenszeit, die Lust- und Energiefresser sind es für mich. In den letzten Jahren kamen zu meiner eigentlichen Arbeit jedes Jahr neue Dokumentations- und Absicherungs"pflichten" hinzu, noch dazu parallel auf Papier und digital, wobei digital oft nicht funktionierte und erst recht nicht datenschutzkonform ablief. Wenn ich aber Kunden dazu nötigen soll, fühle ich mich gefangen, denn ich weiß, dass es falsch ist. Fazit: Keine Arbeit mehr oder gegen die Rechte verstoßen.

    Vieles davon wird außerdem nicht als Leistung angesehen (und vergütet), sondern soll, genau wie Vor- und Nachbereitung, "nebenbei" in der Freizeit ablaufen. Also Gratis-Arbeiten.
    Im Medizinsektor sagen teuer ausgebildete Ärzte und MA dasselbe, auch im Handwerk, ein ganzer Arbeitstag pro Woche nur für diesen Papierkrieg.
    Und nun umgemünzt auf e.V. – Kosten, die es früher so nicht gab, Riesenaufwand, Ehrenamt oder nichts. Das ist nicht gut so! Wir haben übrigens das zweitgrößte Parlament!

  30. 27.

    Was Sie alles wissen, "Die Kinder haben keine Lust zu irgendetwas, träumen von digitalen Dingen". Usw. Ich könnte weit besser zuhören, wenn das nicht so pauschal und scharf rüberkäme. Woher kommt das nur?

  31. 26.

    Ich denke, es ging eher um organisierte gemeinsame Tätigkeiten, z. B. Fußball als Club/e. V. (mit entsprechenden Auflagen). Klar kann jeder im Hinterhof spielen (wenn er denn einen hat), aber das ist noch kein Mannschaftssport mit Wettbewerben Gruppe gegen Gruppe. Das wäre dann wieder mit diesen "Gegebenheiten", die als Beruf nicht mehr existieren oder unterbezahlt sind und als "Ehrenamt" für viele kaum mehr leistbar. Gleiches gilt für die Teilnahme finanziell schlechtergesteller Kinder oder Erwachsener.

  32. 25.

    Sie haben so viel mehr Möglichkeiten, sich demokratisch einzubringen. Wenn Sie dafür zu bequem sind, meckern Sie nicht.

  33. 24.

    Jeder lebt sein Leben so wie es nun mal ist. Gesetze, Verbote schmälern keineswegs das Leben, solange sie eingehalten werden. Dabei sich selbst in ein Schneckenhaus der DDR- Vergangenheit zurückziehen, damit ist keinen geholfen.
    Der Blick gehört über den Tellerrand gerichtet. Wer sich nur das eigene warme Nest erhalten will, macht kaum was gegen die Regierung und schafft keinen Zusammenhalt.

    Mein Urlaub geht bald zu Ende, beruflich stehe ich mehrmals die Woche an der Tanke um zu tanken. Sollte dort einer meine Gedankenwelt wissen wollen, dann würde ich sagen:
    Menschen jammern zu viel über alles. Für die eigene Wertschöpfung muss jeder in sich selbst investieren, eine Regierung ist nicht als Sozialamt für das Volk gedacht.

  34. 23.

    Außerdem muss ich meinen ehemaligen Landsleuten aus der DDR sagen, die sagen, dass früher alles besser war, dass sie einfach mal über den Tellerrand schauen sollen. Dann werden sie feststellen, dass sich das gesamte Land verändert hat. Im Freundeskreis stelle ich beispielsweise fest, dass wir, lässt man mal die Rotlichtbestrahlung weg, eine nahezu identische Schulausbildung haben. Ich bin übrigens Jahrgang 1964! Es gab also nicht „das bessere Bildungssystem der DDR“, sondern es gibt krasse Probleme im gesamtdeutschen Bildungssystem seit vielen Jahren. Das ist die objektive Tatsache.
    Und so kann man sich alle vermeintlich besseren „Zustände/Umstände von früher“ anschauen.

  35. 22.

    Ich glaube nicht das die Leute mit der DEMOKRATIE unzufrieden sind, nur mit dem wie sie bei uns ausgelegt wird.
    Alle vier Jahre zur Wahl gehen und dann machen die Politiker bis zur nächsten Wahl was sie wollen ist einfach nicht mehr genug DEMOKRATIE für diese turbulente Zeit in der wir leben.

    Danke

  36. 21.

    Es war besser und was hindert uns heutzutage das Gute von damals wieder aufleben zu lassen? Das hat nichts damit zu tun die DDR wiederhaben zu wollen. Es geht darum, was ist gut für Kinder, für unsere Zukunft. Die Kinder haben keine Lust zu irgendetwas, träumen von digitalen Dingen. Lernen aber nicht wie so etwas installiert wird, es muss funktionieren. Wenn nicht wird weggeworfen neu gekauft. Ein PC kann immer wieder aufgerüstet werden, wenn man weiß wie? Und vom Sofa runter ist ok, wenn man weiss wohin man gehen kann, es ein Angebot gibt oder Möglichkeiten es zu erreichen.

  37. 20.

    Nichts gegen Ihre Beispiele. Allerdings lernt dadurch kein Kind etwas fürs Leben. Darum ging es in meinem Text. Einen älteren Menschen betreuen ist wichtig. Nur ist nicht jeder Mensch dafür geeignet. Lesehilfe für ein Kind ist ok. Was passiert mit den anderen Kindern?

  38. 19.

    "Ich habe Angst, in den Krieg ziehen zu müssen" Dann kann man nicht zu den Soldaten gehen! Und ihr Kamerad ist nicht gestorben, sondern gefallen.

  39. 18.

    Danke, Sommer! Es sind nicht die Gegebenheiten, es ist das Gewicht des Hinterns, der einen zurück auf's Sofa zieht. Soweit noch in Ordnung, aber wenn daraus dann, wie bei viel zu vielen, der verschwurbelte Wunsch nach einem Systemwechsel hin zu einem autoritären folgt, dann müssen die Alarmglocken läuten. Und wenn dann noch ein Teil der Menschen mit einem schlechten Bauchgefühl nicht einmal bemerkt, dass ihre "Heilsbringer" genau diesen Systemwechsel wollen, dann wird es brandgefährlich. Hoffentlich ist der Anteil dieser Leute nicht so groß ist, wie er gerade erscheint. Ansonsten stehen wir (mal wieder) am Abgrund.

  40. 17.

    "Die Gegebenheiten heute hindern einen". ===> Respekt, also mir fallen so schnell keine "Gegebenheiten" ein, die einen hindern würden, sich um den älteren Nachbarn zu kümmern, einem Kind Lesehilfe zu geben, beim Umzug zu helfen, vielleicht sogar mal ein Ehrenamt auszuüben, außer die eigene Bequemlichkeit.

  41. 16.

    Merken Sie womöglich sebst, dass was Sie hier äußern einfach nur ihr Bauchgefühl wiedergibt, aber nicht von der Realität gestützt wird? Natürlich geht es in unserem Land nicht allen gleich gut, aber Menschen, die sich ach so ausgegrenzt und ausgebotet fühlen, bevölkern jedes Jahr zu Millionen die Strände der Urlaubsregionen im Süden. Wie sah das denn in der DDR aus? Dort waren die Rosinen des Lebens ausschließlich einem kleinen Kreis von "verdienten" Bürgern vorbehalten. Heute wünschen sich Leute, die keine wirklich existenziellen Sorgen haben, einen Umsturz der demokratisch gewählten Regierung, weil sie gerade mit dieser unzufrieden sind. Obwohl regelmäßig Wahlen anstehen. Wollen diese Leute womöglich das Diktat der krakelenden Minderheit und kein demokratisches System?

  42. 15.

    Die Gegebenheiten heute hindern einen. Gucken Sie sich allein den Katalog an Sicherheitsmassnahmen an. Gucken Sie sich die Mieten an, Arbeitsgemeinschaften geben auf, weil diese nicht das Geld aufbringen können. Sportvereine genauso. Stühle, stabile Tische, Geräte, Maschinen, Strom, Wasser, Heizung, Absicherung, wiederkehrende Materialbeschaffung im Baumarkt, Bastelmarkt kosten zu viel Geld. Reisen zu Ausstellungen, Wertbewerben unbezahlbar. Versuchen Sie mal mit einer Schulklasse zur Leipziger Buchmesse oder Modellelsenbahnmesse oder in die Messe Berlin zu kommen. Der Aufwand, die übertriebene Absicherung, die Übernachtungskosten, Essenskosten, Fahrgeld usw. Glauben Sie bloss nicht, dass es die Elterngenerationen seit 30 Jahren nicht wollten. Es wird schlichtweg verhindert durch die ausufernden Gegebenheiten.

  43. 14.

    Ja, das Lebensgefühl war ziemlich anders, ganz grundsätzlich. Kann das zum Zusammenhalt, Einander-Helfen und alles zum Dorfleben nur bestätigen. Man konnte nur begrenzt reisen, das stimmt allerdings. Diese Freiheitsbeschränkung basierte auf einem Menschenbild, das Bürger zu Schachfiguren machte.

    Heute ist es allerdings nicht anders. Heute können nur "Schachfiguren", die im alles durchdringenden Wirtschaftssystem bestehen, reisen, Ärmere auch nur in Deutschland/max. EU. Auch hier Freiheitsbeschränkung durch Menschenbild, das Bürger zu Schachfiguren macht. "Leistungs"träger. Als ob!

  44. 13.

    Zusammengehörigkeitsgefühl, Solidarität, Uneigennützigkeit, Hilfsbereitschaft (ließ sich nach meiner Erinnerung übrigens noch steigern, wenn der Geruch von Westgeld in der Luft lag). Wer hindert eigentlich die Leute, die solch wunderbare Erfahrungen gesammelt haben, diese Werte heute zu leben und somit an ihre Umgebung weiterzugeben?

  45. 12.

    Wenn ich zurück an meine Kindheit denke, da sind auch nur noch gute Erinnerungen da. Da gab es sicher auch Dinge die nicht gut waren, aber die verblassten mit der Zeit. Ich könnte auch nur romantisieren und dabei spielt nur wenig eine Rolle, Familie, Freunde und Orte der Begebenheiten, zum Beispiel der alte Apfelbaum auf der Wiese hinterm Hof.

    Danke

  46. 11.

    Ein Kindheitsgefühl ist bei ihr im Kopf: Die Unbeschwertheit.... Das sollte man ihr auch lassen. Weil es ein schönes Gefühl ist.
    Ich mag die Leute auf dem Balkan oder am Hindukusch. Keiner hat MIR da was getan.

  47. 10.

    Ein Kindheitsgefühl ist bei ihr im Kopf: Die Unbeschwertheit.... Das sollte man ihr auch lassen. Weil es ein schönes Gefühl ist.

    Was haben deutsche Soldaten auf dem Balkan oder am Hindukusch verloren??? Keiner hat MIR da was getan.

  48. 9.

    typisch von jemanden, der nicht in der ddr groß geworden ist dem anderen zu erklären wie er gelebt hat. Von Akzeptanz dieser Meinung nicht die Spur. Man muß es doch nicht gut finden, aber man kann und sollte es akzeptieren, auch wenn es sehr subjektiv geprägt ist.

  49. 8.

    Zum Thema DDR. Ich war 19 Jahre alt. Am Tag der Maueröffnung, den zweiten Berufsabschluss in der Tasche gehabt. Alle, die von Unrechtsstaat faseln. Wenige waren direkt betroffen. Die Mehrheit ahnte vielleicht etwas. Erlebt haben sie es nicht. Egal ob man auf dem Land oder in der Stadt lebte. Man guckte ARD, ZDF, hörte SFB, RIAS, nahm die Musik mit dem Kassettenrecorder auf und selbst Bandsalat verhindert es nicht. Es gab genug zu Essen. Wohnung war warm. Schulessen kostete 50 Pfennige. Selbst in der Lehre war das Kantinenessen solide und man konnte ohne Hungergefühl arbeiten. Wer es erlebt hat, weiß, im Vergleich zu heute, war es besser, auch schöner. Heute bleibt man lieber für sich alleine, in Familie, maximal ein, zwei Freunden, um sich nicht unnötig Anfeindungen auszusetzen. Die Kids lernen nichts mehr fürs Leben. Übernehmen es nicht die Eltern. Praktischer Unterricht fehlt, Arbeitsgemeinschaften sind selten. Drum fehlt das Wissen, wie schön handwerkliche Berufe sind.

  50. 7.

    Sie war 15 und nicht 12 als die Mauer viel. Ich bin im selben Alter und kann nachvollziehen was sie sagt. Sie sagt ja auch nicht, dass in der DDR alles gut oder besser war, sondern sie sprach über den Zusammenhalt / die Gemeinschaft der Menschen untereinander.

  51. 6.

    „Mir geht es im Moment ganz gut, kann nicht klagen“:
    So geht es offenbar den meisten in Deutschland. Und das liest man bei den meisten „Gesprächen von der Tanke“.
    Uns geht’s gut. Was wollt ihr denn noch?

    „Die Deutschen haben Angst auf die Straße zu gehen.“
    Die meisten gehen nicht aus Angst nicht auf die Straße, sondern weil es den meisten gut geht.

    Corona Proteste und heute sei es nur noch eine Erkältung: Mannomann! Die meisten haben sich impfen lassen und besser immunisiert.

  52. 5.

    Dieser Beitrag hat mir sehr zugesagt. Wer in der früheren DDR nicht groß geworden ist und gelebt hat, sollte hier seine vorgefasste Meinung, die auch politisch vom sogenannten Unrechtsstaat so gewollt ist,für sich behalten. Jeder Staat hat seine Gesetze, die einzuhalten waren. Leider wird heute öfter eine Mücke zum Elefanten gemacht. Doch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die öffentliche Sicherheit sind leider verloren gegangen. Das ist meine Meinung als ü.85 jähriger ehemaliger Ossi.Und was ist heute?

  53. 4.

    Gegenseitig Bespitzelt und denunziert hat.Das ist in diesem Staate nicht viel anders.Wie beschwere ich mich, wenn ich schlafe oder auf Arbeit bin?Dorf sind die besten Ferien überhaupt, kann ich nur bestätigen. Früher konnte man sogar, die Tür auf lassen , zu Westzeiten hatte man auf einmal Fremde im Wohnzimmer zu stehen.Goggeln Sie Bezirke und denken Sie nie betrifft mich nicht.

  54. 3.

    Sie war 12? Laut meiner Rechnung etwas älter wenn sie jetzt 49 ist.
    Und in dem Alter hat man schon was mitbekommen.
    Und ick denke, da kann auch nur jemand mitreden der da aufgewachsen ist.
    Und jeder hat ein eigenes Empfinden und eine eigene Meinung.
    Vielleicht mal akzeptieren?

  55. 2.

    Ehrliche Worte ohne Hass und Groll.
    Diese Gefühle gehen doch vielen von uns durch den Kopf.
    Ich habe auch viele meiner Sommerferien auf dem Dorf verbringen dürfen, die besten Ferien die ich hatte.
    Auch ihre Meinung zur Bundeswehr und Zivildienst vertrete ich seit Jahren.
    Das will die Politik und Jugend nicht hören, weil alle nur Einschnitte in ihrem Lebenslauf sehen. Die wenigsten sehen dadurch neue wertvolle Lebenserfahrungen für ihr gesamtes Leben. Zusammenhalt, Kameradschaft, Empathie

  56. 1.

    Die Frau war zum Fall der Mauer 12 Jahre alt. Ich bezweifel, dass sie in dem Alter genau wusste, was für ein Staat die DDR war. Aber heute findet sie, dass in der DDR alles besser war. Sie sollte sich mal schlau machen über den Staat, in dem sie bis 1989 gelebt hat. Die typische Verharmlosung eines Staates, der auf seine Bürger an der Grenze geschossen hat und in dem man sich gegenseitig bespitzelt und denunziert hat. Auch meine Oma in Spandau hat nie ihr Haus abgeschlossen und wir Kinder waren meistens draußen und hatten eine völlig andere Kindheit als die Kinder heutzutage. Die Welt ändert sich. Soziale Medien und Onlinespiele gab es damals noch nicht. Aber eins steht fest. Die DDR war ein Unrechtsstaat. Dieses nachträgliche Romantisieren der DDR ist einfach nur schlimm.

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