
Zu Gast -
Mit „Sind so kleine Hände“ wurde die Lyrikerin und Liedermacherin Bettina Wegner 1976 berühmt – und zwar im Osten wie im Westen. Da hatte die Berlinerin schon einiges hinter sich: von ihrem Schauspielstudium wurde sie exmatrikuliert wegen vermeintlicher Hetze im Zusammenhang mit dem „Prager Frühling“ und zu 19 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Sie absolvierte später eine Ausbildung zur Sängerin, engagierte sich immer wieder bei unterschiedlichen Protestaktionen, unter anderem gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann.
Als ihr Song „Kinder“, wie das berührende Lied von den kleinen Händen eigentlich heißt, von Joan Baez gecovert wurde, erlangte sie auch internationale Aufmerksamkeit. 1983 wurde sie dann ausgebürgert. Auch Chansonnier, Schauspieler und Sprecher Karsten Troyke wuchs in der DDR auf und fand schon früh seine Leidenschaft in der Interpretation jiddischer Musik, der er bis heute mit seiner markanten Stimme eine ganz eigene Farbe verleiht. Wegner und Troyke vereint eine jahrzehntelange Freundschaft – und Zusammenarbeit. Nun können wir sie auch wieder live erleben, obwohl sich Wegner eigentlich schon komplett von der Bühne zurückgezogen hat: Ab 7. März lassen sie in ihrer Live-Musikshow im Tipi am Kanzleramt ihre Liederkultur aufleben, in der es nicht ums Coolsein oder Spaßhaben geht, sondern darum, sich zu zeigen und offen Fragen zu stellen in ihren Liedern. Und nicht zuletzt: auch ums Lachen. Darüber sprechen wir mit den beiden besonderen Künstlern in "DER TAG in Berlin & Brandenburg".