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Wer von Schönefeld spricht, meint zumeist den Großflughafen BER - eine Art Un-Ort zum Abfliegen und Landen. Doch die namensgebende Brandenburger Gemeinde Schönefeld selbst ist unbedingt einen genauen Blick wert. Björn Kuhligk, Berliner Schriftsteller und Fotograf, hat mit seiner Kamera genau hingesehen und nun einen Bildband mit einer Reportage über den Ort herausgebracht. In einem Zeitraum von drei Jahren bewegte er sich zu Fuß und auf dem Fahrrad mit Hilfe einer detaillierten Landkarte durch diese 82 Quadratkilometer.
Björn Kuhligk interessierte, wie sich innerhalb kurzer Zeit eine Gemeinde so extrem verändern kann. Besonders im Fokus: Orte, an denen die Vergangenheit des Ortes und seine Gegenwart gleichzeitig sichtbar sind. Ein jahrhundertealter Friedhof, hinter dessen Mauern Signalmasten des Flughafens emporragen, von Flugzeugen niedrig überflogene Pferdekoppeln. Wohnten vor 20 Jahren noch um die 3000 Menschen dort, sind es mittlerweile annähernd 20.000 gemeldete Einwohner. Und gerade, weil in seinen Fotografien keine Menschen zu sehen sind, stellt Kuhligk, Absolvent der renommierten Ostkreuzschule für Fotografie, in seinem Bildband die einfache, aber dringliche Frage: Wie wollen wir leben? Darüber sprechen wir mit dem gebürtigen Berliner in "DER TAG in Berlin & Brandenburg".