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Stephan Lamby ist der Öffentlichkeit als Autor zahlreicher Fernsehdokumentationen bekannt, vor allem durch seine Porträts hochrangiger Politiker. Wenn Lamby anruft, heißt es im politischen Berlin, räumen selbst die vielbeschäftigsten Spitzenpolitiker einen Termin im Kalender frei. So geschehen bei Helmut Kohl, Angela Merkel und Wolfgang Schäuble. Zuletzt hat er die vielbeachtete ARD-Dokumentation "Die Vertrauensfrage - Wer kann Deutschland regieren?" über das Zerbrechen der Ampel-Koalition gezeigt. Dabei agiert er selbst äußerst zurückhaltend, lässt seine Protagonisten für sich sprechen, bleibt stets absolut fair.
Eine Frage, die den Wahl-Berliner aktuell umtreibt, ist die zunehmende Radikalisierung der bürgerlichen Mitte - überall auf der Welt. Anlass war ein Familientreffen, bei dem sein amerikanischer Cousin gut gelaunt davon erzählte, wie er das Kapitol in Washington stürmte... Lamby ist irritiert. Doch statt sich abzuwenden von diesem scheinbar irregeleiteten Verwandten, will er verstehen. Er will in die Welt der Demagogen reisen, um zu begreifen, warum Menschen scheinbar freiwillig ihre Demokratie wegwerfen. Immer unter der interessanten Voraussetzung, dass er die Menschen gern hat, deren politisches Denken er für falsch hält. Sie stehen ihm nahe, es sind Verwandte. Freunde. Seine Erlebnisse hat er im Buch "Dennoch sprechen wir miteinander" aufgeschreiben. Er bereiste die USA, sprach mit Argentiniens Präsident Milei, recherchierte bei italienischen Rechten und in Deutschland. Hat Stephan Lamby Antworten gefunden? Vielleicht sogar welche, die auch uns wieder näher zueinander bringen könnten? Das erfragen wir bei Stephan Lamby in "DER TAG in Berlin & Brandenburg".