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Die Berliner Schwimmerin Elena Semechin konnte gerade in Paris ihre Goldmedaille bei den Paralympics verteidigen und dabei auch noch ihren eigenen Weltrekord unterbieten. Ihre tiefe Verbeugung vor dem Publikum bei der Siegerehrung – sie hätte eigentlich ihr selbst gelten müssen. Schließlich lag eine dramatische Zeit hinter der sehbeeinträchtigten Sportlerin, die bei Wettkämpfen weiterhin unter ihrem Geburtsnamen Krawzow antritt: Nur etwa sechs Wochen nach ihrem bis dahin größten Erfolg, ihrem Sieg in Tokio vor drei Jahren, erhielt Semechin die Diagnose Hirntumor.
Auf eine komplizierte Operation folgten Bestrahlung und Chemotherapie. Mehr als ein Jahr dauerte die äußerst belastende Therapie. Im März 2023 hatte sie den Krebs dann offiziell besiegt. Während der gesamten Zeit hatte sie mit dem Schwimmtraining nie ganz aufgehört und sogar an der WM 2022 teilgenommen. Mit Unterstützung ihres Trainers und Ehemannes Philipp Semechin kämpfte sie sich nun zurück in die Weltspitze. Diesen Erfolg will die gebürtige Kasachin allen widmen, die mit Beeinträchtigungen, Krankheiten und Schicksalsschlägen kämpfen.