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Die Bauhütte Kreuzberg besteht aus einem ausgebauten Container auf einer 1600 Quadratmeter großen Baulück. Ein kreativer Freiraum im Zentrum der Stadt. Seit fünf Jahren gibt es die Bauhütte in der Friedrichstraße. Vorher waren die Betreiber auf einer Freifläche um die Ecke am Besselpark. Als dort gebaut wurde, haben sie sich dieses Gelände gesucht: Eine der seltenen freien Flächen in der Innenstadt, die dazu da ist, die Nachbarschaft zusammenzubringen. Auf dem Gelände der Bauhütte befinden sich eine Fahrradwerkstatt, ein Café auf Rädern, Hochbeete, eine Bühne, angelegte Bienenstöcke und eine Art überdachtes Rondell zum Verweilen und Plaudern. Wir sind Live vor Ort!
Hendrikje Herzberg verwaltet diesen Ort mit Ihrem Kollegen Rocco Zühlke. Die beiden sind im Hauptberuf Architekten und verwalten die Bauhütte ehrenamtlich - “Es lebt davon, dass immer wieder Leute herkommen, die etwas machen wollen. Wir haben verschiedenste Gruppen, die sich hier treffen, oder Nachbarn, die ihre Beete anlegen."
Unterstützung von taz, dem Bezirksamt und Jüdischen Museum
Unterstützt wird das Projekt u.a. von der TAZ, dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und dem Jüdischen Museum Berlin. Das Bezirksamt bezahlt zum Beispiel die Pacht, Strom und Müll. Der Mietvertrag wird immer nur um ein bis zwei Jahre verlängert. Hendrikje Herzberg geht davon aus, dass sie noch zwei Jahre hier bleiben können, bevor die Bebauung der jetzigen Freifläche anläuft. Dann soll dort ein Mehrfachnutzungsstandort mit Museum und Geflüchtetenunterbringung entstehen. Bis es soweit ist, gibt es in der Bauhütte nach wie vor viele Möglichkeiten, sich zu treffen und zu gestalten.
Hendrikje Herzberg und ihr Kollege behalten hier den Überblick und sie entscheiden auch, wer hier wann etwas auf die Beine stellen darf. Alles ist möglich, doch Parteien oder Religionsgemeinschaften schließen sie aus, Initiativen sind aber willkommen. So treffen sich im voll ausgestatteten Container auf dem Gelände nicht nur die NA (Narcotics Anonymous), die Gruppe Klima Neustart, Extinction Rebellion, Stadtbienen Berlin, sondern es gibt dort auch das Ukraine-Kaffee, das von ukrainischen Geflüchteten betrieben wird. Beim Sprachcafé treffen sich Menschen aus ganz Berlin, um Deutsch zu lernen und nur Deutsch zu sprechen.
3 Dinge über die Friedrichstraße
1. Der ehemalige Grenzübergang Checkpoint Charlie zieht jährlich etwa vier Millionen Besucher an.
2. Stop-and-Go: Zwischen 2020 und 2023 war die Friedrichstraße zweimal zwischen Leipziger und Französischer Straße für Autos gesperrt und wurde zur Fußgängerzone umgewandelt.
3. Alexander von Humboldt, Christa Wolf, Freidrich Engels und Theodor Fontane sind nur einige von vielen Persönlichkeiten, die in der Friedrichstraße gelebt haben.