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Der Spreewald zieht viele von nah und fern an - ein magisches Wasserlabyrinth. Aber was ist hier im Winter los, etwa im kleinen Ort Straupitz? Die Kähne werden eingepackt und so kurz vor dem 1. Advent ist man hier im Schmück-Fieber. Im Fährhafen ist der Heimatverein dabei, ihn weihnachtlich zu verschönern. Richtig Stress hat das Straupitzer Ehepaar Giesela Liebsch und Gerd Mörl. Pünktlich zum 1.12. soll ihr „Weihnachtshaus und -garten“ fertig dekoriert sein. Wir helfen beim Schmücken.
Seit 27 Jahren ist das Ehepaar Liebsch-Mörl im Weihnachtsschmuck-Wahn: Rund 300 Figuren haben die beiden 77jährigen in ihrem Garten, etwa 100 weitere Weihnachtsmänner, Engel und Rentiere tummeln sich im und am Carport. Zur Dämmerung ab 15.30 Uhr werden die Glühbirnen angeknipst; Besucherinnen und Besucher können dann für vier Stunden zum Gucken kommen, bis die Lichter um 19.30 Uhr wieder ausgehen. Dafür nehmen die beiden auch eine deftige Stromrechnung in Kauf. „Wir rauchen nicht, wir haben kein Haustier, ich schneide meinem Mann allein die Haare, jeder gibt sein Geld irgendwo anders aus, wir eben dafür“, sagt sie. Jedes Jahr wird ein bisschen anders dekoriert. Bis Neujahr steht die Pracht.
Die Arbeiten am Weihnachtshaus beginnen schon im Oktober!! Dann holt Herr Mörl 25 Fuhren Blautannen für den Garten, als Basis für die Deko. Die Enkelkinder holen die Figuren vom Dachboden runter. Dann wird geschmückt, jedes Jahr ein bisschen anders im 1800 Quadratmeter großen Garten. Alles muss bis zum Sonntag, dem 1.12. fertig sein.
Der mächtige Kornspeicher aus dem Jahr 1798 beherbergt in Straupitz nicht nur das Museum des Dorfes, sondern ist auch ein Cafe. Im Erdgeschoss ist ein offener und gemütlich gestalteter Raum, in dem die Gäste selbstgebackenen Kuchen zu einer Tasse Tee oder Kaffee genießen kann.
Norman Muschka ist ein junger Fährmann aus Straupitz. Nach 10 Jahren in Berlin zog es ihn wieder in die Heimat. Er wollte nicht mehr in der Verwaltung arbeiten. Sondern ließ sich zum Fährmann ausbilden und macht, als „Graf“ von Straupitz kostümiert, Gästeführungen. Und im Winter? Da bietet er Glühweinfahrten an, aber nur wenn es noch hell ist. Er ist auch Vorsitzender des Heimatvereins. Und da schmücken die Mitglieder mit ihm den Kahnhafen mit Lichterketten – für die Einheimischen und auch für die Besucher.
3 Dinge über...
In Straupitz steht sie, die letzte funktionierende Dreifach-Windmühle Europas. Wie vor 100 Jahren wird auch heute noch Leinöl gepresst, das Gold des Spreewalds. Und man kann dabei zusehen.
Noch ein berühmtes Bauwerk: Die Straupitzer Kirche. Erbaut vom preussischen Chefarchitekten Karl Friedrich Schinkel. Er ließ sich auf seinen Reisen nach Italien inspirieren. Das Ergebnis ist klar,
In Straupitz war der Mittelpunkt der Spreewaldbahn. Bis 1970 fuhr die so genannte Bimmelguste dampfend durch den Spreewald. Dank der Freunde der Spreewaldbahn ist die Bimmelbahn nicht vergessen.