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Bei "Fürstenbrunn" denkt man schnell an ein idyllisches Dorf in den Bergen – aber weit gefehlt. Wir befinden uns mitten in Berlin, im Stadtteil Westend, am Fürstenbrunner Weg. Auf den ersten Blick eine unspektakuläre Straße: Gewerbehallen, Discounter, viel Verkehr – typisch Berlin. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt spannende Geschichten und versteckte Perlen.
Wenn man vom S-Bahnhof Jungfernheide kommt oder einen Spaziergang vom Schloss Charlottenburg macht, führt der Weg durch einen dunklen Tunnel. Dahinter wartet das Tunneleck, eine Kultkneipe, die fast genauso alt ist wie die angrenzende Rudolf-Wissell-Brücke, die 1961 eröffnet wurde. Das Tunneleck ist nicht nur Treffpunkt für die Nachbarschaft, sondern ein echtes Stück West-Berliner Geschichte.
Doch diese Geschichte steht auf der Kippe: Die Wissell-Brücke muss erneuert werden – und im Zuge der Bauarbeiten könnte das Tunneleck verschwinden. Warum genau, wollen wir vor Ort herausfinden.
Nicht weit vom Fürstenbrunner Weg befindet sich ein echter Geheimtipp: die Schlossgärtnerei des Schlosses Charlottenburg. Sie verbindet Tradition und Moderne und entführt die Besucher in eine grüne Oase, selbst im Herbst. Wir bekommen eine exklusive Führung – ein Hauch Sommer mitten im November.
Dieser Ort zeigt, dass hinter vermeintlich gewöhnlichen Ecken oft spannende Geschichten und einmalige Orte stecken – und dass sich ein genauerer Blick immer lohnt.
3 Dinge über den Fürstenbrunner Weg
Nummer Eins
Der Fürstenbrunner Weg führt vom Spandauer Damm in Richtung Siemensstadt. Entlang der 1,6 Kilometer langen Strecke befinden sich Gewerbebetriebe, Gärtnereien, ein Friedhof, das DRK Klinikum Westend und mehrere Kleingartenkolonien.
Nummer Zwei
Benannt ist der Fürstenbrunner Weg nach einer historischen Quelle, die südlich der Straße entspringt. Kurfürst Friedrich III. und seine Frau Sophie Charlotte sollen die Quelle oft besucht haben.
Nummer Drei
Unruhige Zeiten für die Anwohner: Die Rudolf-Wissell-Brücke ist marode und soll ersetzt werden. Geplant sind zwei Ersatzbrücken. Baustart: voraussichtlich im nächsten Jahr. Bauzeit: voraussichtlich sechs Jahre. 62 Kleingärten müssen ihr Gartenidyll dann dauerhaft verlassen.