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Bernau hat sich in den letzten Jahren zu einem Ort für kreative und engagierte Projekte entwickelt. Besonders in der Alten Post und der Midas Akademie spiegelt sich der innovative Geist wider, der die Stadt heute prägt. In einem gemütlichen Hinterhof nahe der Stadtmauer befindet sich ein kleines, charmantes Antikgeschäft mit einer Miniwerkstatt. Früher wurden hier Stallungen genutzt, heute dienen die Räume als Lager und Werkstatt für die Restaurierung von Antiquitäten. Volker Schnabel, der Besitzer, verkauft viele der kunstvoll gearbeiteten Holzmöbel hauptsächlich nach Italien und in andere EU-Länder.
Ein weiterer spannender Ort in Bernau ist die Alte Post, direkt am Bahnhof gelegen. Das Gebäude war lange Zeit heruntergekommen, doch seit 2008, als Kai Schieve es kaufte, lebt es wieder auf. Zunächst eröffnete er eine Eisdiele und ein Café, die derzeit im Winterschlaf sind. In den früher leerstehenden Räumen hat sich mittlerweile die Midas Akademie niedergelassen, ein offener Ort für Austausch und Kultur, der von drei jungen Berlinerinnen und Brandenburgern betrieben wird. Karsten Kolbe, Lina Jenßen und Antonia Ness haben ihre bisherigen Jobs in der Rettungs- und Sozialarbeit aufgegeben, um das Gebäude selbst zu sanieren und ihre Vision zu verwirklichen. Sie bieten Töpferkurse, Musikworkshops und bald auch Erste-Hilfe-Kurse an. Ihr Ziel ist es, vor allem Jugendlichen in Bernau kreative und praktische Angebote zu machen, die es hier bisher nicht gab.
In einer Stadt, die nach neuer Inspiration ruft, ist die Midas Akademie ein Beispiel für engagierte Menschen, die mit viel Herzblut ein kreatives und soziales Zentrum schaffen, das Raum für Neues bietet.
3 Dinge über Bernau
1. Der Name Bernau geht vermutlich nicht auf den Markgrafen Albrecht den Bären zurück, wie oft erzählt wird. Stattdessen leitet sich „Bernau“ wahrscheinlich vom slawischen Namen „Barnim“ ab.
2. Bernau ist eine Bierstadt: Im Jahr 1570 kamen auf 326 Häuser erstaunliche 146 Brauereien. Heute gibt es immer noch eine Biergenossenschaft.
3. Einmal jährlich wird die historische Stadtmauer zur Kulisse des Hussitenfestes. Der erste historische Festumzug fand bereits 1882 statt.