SCHLAUES aus Berlin und Brandenburg -
Die Radiologie im Uniklinikum Brandenburg an der Havel revolutioniert das Diagnoseverfahren. Prof. Andreas Schreyer nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um die Rötgenbilder besser beurteilen zu können. Die KI kann rund 4.000 Grauschattierungen unterscheiden, der Mensch nur 30. Das Uniklinikum ist damit ein Vorreiter in Deutschland.
Die Zukunft ist jetzt! Seit dem 04. September 2023 wird das Team der Radiologinnen und Radiologen am Uniklinikum in der Diagnose konventioneller Röntgenaufnahmen der Knochen und Lunge von einer künstlichen Intelligenz (KI) unterstützt. So hat die künstliche Intelligenz zum Beispiel Frakturen lokalisiert, die vom Fachpersonal erst beim genaueren Hinsehen erkannt wurden.
Technisch läuft die KI-basierte Analyse radiologischer Aufnahmen im Hintergrund. So werden automatisch direkt beim Erstellen der Röntgenaufnahme die Bilddaten digital, vollständig anonymisiert und verschlüsselt in die KI-Cloud geschickt und dort von einem extrem leistungsstarken Computer, der mit Deep-Learning trainiert wurde, ausgewertet. An den Röntgenbildern werden dann von der KI die verdächtigen Stellen farblich (gelb oder rot - je nach Gefährlichkeit und Sicherheit der Diagnose) markiert, mit einer entsprechenden Diagnosevermutung versehen und innerhalb weniger Minuten wieder an die Radiologie zurückgeschickt. Die Befundentscheidung liegt jedoch nach wie vor in der Verantwortung der Fachärzte. Die KI ist lediglich eine Unterstützung und dient als Sicherheit bei der Diagnose. Prof. Dr. med. Andreas Schreyer, Chefarzt und Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie, nennt die KI sein „zweites Paar Augen“.
Beitrag von Nathalie Grünberg