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Forschende der ETH-Zürich haben die Ursache des Jo-Jo-Effekts entschlüsselt: Es hat mit der Epigenetik zu tun. Also dem Teil der Genetik, der auf veränderbaren chemischen Markierungen an Gen-Bausteinen beruht. Fettleibigkeit führt zu charakteristischen epigenetischen Markierungen in Fettzellen. Sie speichern in ihrem Zellkern Erinnerungen an Fettleibigkeit. Auch nach einer Diät bleiben diese bestehen. Daher legt man schnell wieder an Gewicht zu. Die Zellen haben ein Gedächtnis für Fettleibigkeit.
Schweizer Forscher haben nach molekularen Ursachen des Jo-Jo Effektes beim Abnehmen gesucht und sind fündig geworden.
Beeinflusst die Genetik den Jo-Jo- Effekt ?
Ja! Genauer, die Epigenetik. Gemeint sind damit kleine chemische Markierungen an den Gen- Bausteinen. Ihre Besonderheit: Umwelteinflüsse, Gewohnheiten, Ernährung und der Körperzustand können diese genetischen Marker im Laufe des Lebens verändern.
Verändert auch ÜBERGEWICHT die Zellen?
Anscheinend ja. Denn die Forscher konnten im Experiment mit Mäusen zeigen: Fettleibigkeit führt zu charakteristischen epigenetischen Markierungen in Fettzellen. Das Besondere daran: Auch nach einer Diät bleiben sie bestehen. Mäuse mit diesen genetischen Kennzeichen legten schneller Gewicht zu, wenn sie wieder Zugang zu fettreicher Nahrung hatten.
Haben Fettzellen ein „dickes“ Gedächtnis?
Ja! Die Forscher analysierten auch menschliches Fettgewebe. Die Ergebnisse stimmen mit jenen der Mäuseexperimente überein. Damit ist klar: Unsere Zellen haben ein Gedächtnis für Fettleibigkeit. Es lässt sich nicht mit Medikamenten löschen.
Fun fact
Unser klassischer Energiespeicher ist weißes Fett. Wir besitzen aber auch braunes Fett – das verbrennt Energie, um Wärme zu erzeugen. Studien zeigen, dass regelmäßige Kältereize diese „fettverbrennende“ Aktivität steigern können. Und so möglicherweise beim Abnehmen helfen. Ganz schön schlau.
Beitrag von Cornelia Fischer-Boerold