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Deutschland versteht sich als Biernation, Bier gehört zur Kultur wie kein anderes Getränk. Ein Beispiel dafür: das handwerkliche Bierbrauen gehört offiziell zum Immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Auch unsere Region hat eine lange Tradition im Bierbrauen, aktuell gibt es in Berlin und Brandenburg 64 Brauereien. Während aber die deutsche Bierbrauzunft die jahrhundertealte Braukunst feiert, ist man in Belgien schon einige Schritte weiter. Forschende der Uni Leuven verbessern mit Hilfe von künstlicher Intelligenz den Biergeschmack - und das funktioniert!
Normalerweise analysiert man es selten, sondern trinkt es einfach nur. Dabei ist Bier ziemlich komplex. Über 200 Aromastoffe beeinflussen sich gegenseitig und sorgen dafür, dass das Bier schmeckt.
Das Problem: Der Geschmack des Biers lässt sich nicht vorhersagen. Belgische Forschende setzen Künstliche Intelligenz ein, um vorher zu wissen, wie es nachher schmeckt. Sonst wird Bier durch Testpersonen beurteilt und beschrieben. Doch diese Bewertung ist teuer und zeitaufwendig. Das Ziel der Wissenschaftler war: Eine Methode zu entwickeln, mit der man Bier neutraler und wissenschaftlicher beschreiben kann. Dafür erfassten sie über 200 Inhaltsstoffe von 250 belgischen Bieren. Ergänzend dazu wurden Bewertungen eines geschulten Verkostungsteams und der Verbraucher mit in die Datenbank aufgenommen.
Auf Basis dieser Analyse konnten die Forschenden ein existierendes Bier verfeinern. In einer Verkostung wurde das KI-Bier tatsächlich besser bewertet.
Funfact: Vor 100 Jahren war Berlin mit rund 100 Brauereien der weltgrößte Brauereistandort.
Beitrag von Adela Lukasczyk