
Schlaues in 100 Sekunden -
Sport ist gesund – das wissen wir alle. Doch Forschende der Sportmedizinischen Klinik in Rio de Janeiro haben nun einen ganz besonderen Aspekt der Fitness untersucht: die Körperflexibilität. Über einen Zeitraum von 13 Jahren beobachteten sie mehr als 3.000 Männer und Frauen im Alter von 46 bis 65 Jahren und entwickelten einen sogenannten Flexindex, der die Beweglichkeit von sieben verschiedenen Gelenken erfasst.
Das Ergebnis ist verblüffend: Menschen mit einer höheren Flexibilität lebten im Durchschnitt länger. Der Flexindex war bei den Überlebenden rund 10 % höher als bei denjenigen, die starben. Besonders auffällig: Frauen mit einem niedrigen Flexindex hatten ein fast fünffach erhöhtes Sterberisiko, bei Männern verdoppelte sich das Risiko ebenfalls deutlich.
Interessanterweise waren ältere Frauen zwischen 61 und 65 Jahren im Schnitt beweglicher als jüngere Männer zwischen 46 und 50 Jahren. Unklar bleibt, ob eine geringe Flexibilität direkt zu einem früheren Tod führt oder ob sie lediglich ein Zeichen für andere gesundheitliche Probleme wie Gefäßverkalkung ist.
Ob gezieltes Training die Lebenserwartung tatsächlich steigern kann, muss weiter erforscht werden. Doch eines steht fest: Mehr Beweglichkeit könnte sich nicht nur im Alltag, sondern vielleicht auch langfristig positiv auf unsere Gesundheit auswirken.
Beitrag von Cornelia Fischer-Boerold