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Eine reduzierte Kalorienzufuhr kann das Leben verlängern – aber nur unter bestimmten Bedingungen. Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass bei Mäusen eine Lebensverlängerung durch Kalorienreduktion vor allem dann gelingt, wenn die Tiere in Stress- und Hungerphasen ihr Körpergewicht nicht zu stark abbauten. Diese Entdeckung zeigt: Die Lebenserwartung hängt eher von unserer genetischen Konstitution ab als von unserem Essverhalten. Mäuse, die bei weniger Nahrung nur geringfügig abnahmen, lebten deutlich länger als solche, die stark an Gewicht verloren.
Für die Studie wählten Forscher rund 1000 Labormäuse mit unterschiedlichen genetischen Hintergründen aus, um sie fünf verschiedenen Diäten zu unterziehen. Dabei zeigte sich, dass eine moderate Kalorienreduktion das Leben der Tiere stärker verlängerte als ein striktes Fasten. Überraschenderweise waren die Mäuse, die am wenigsten an Gewicht verloren, die, die am längsten lebten. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass ein intaktes Immunsystem und eine stabile Herz-Kreislauf-Gesundheit deutlich wichtiger sind als Faktoren wie Körpergewicht und Blutzucker. Robuste Tiere, die bei reduziertem Kalorienverbrauch ihr Gewicht hielten, lebten länger als solche, die stark abnahmen.
Diese Erkenntnisse haben auch für uns eine Bedeutung: Unsere Gene beeinflussen die Lebenserwartung mehr als die Ernährung allein. Wer gesund altern möchte, sollte sich nicht auf radikale Diäten stützen, sondern auf eine moderate Kalorienreduktion.
Optimismus ist ein weiterer Lebensverlängerer: Studien zeigen, dass Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung im Durchschnitt länger leben. Ein niedrigeres Stressniveau stärkt das Immunsystem und entlastet das Herz-Kreislauf-System – ein Gewinn für ein langes, gesundes Leben.
Beitrag von Cornelia Fischer-Börold