Fingerabdrücke sind einzigartig: Das feine Rillenmuster, kleine Verzweigungen, und die Lage der Schweißporen machen sie individuell. Und damit für die Polizei spannend: Bei Verbrechen gelten Fingerabdrücke als Beweismittel. Aber: Die meisten Abdrücke sind mit bloßem Auge nicht zusehen.
 
Wie werden Fingerabdrücke sichtbar?
 
Das ist gar nicht so einfach, wie es in Krimi-Serien erscheint. Auch heute noch werden Fingerabdrücke mit Pinsel und Rußpulver sichergestellt. Das funktioniert aber nicht auf allen Oberflächen. Und: Häufig können die Abdrücke nur im Labor gewonnen werden – was aufwändig und manchmal ungenau ist.
 
Ein brasilianisches Forschungsteam hat jetzt ein neues Pulver entwickelt, um Fingerabdrücke schnell und besser sichtbar zu machen.
 
Wie funktioniert das?
 
Immer, wenn wir etwas anfassen, übertragen wir auf die Oberfläche Schweiß und ölige Substanzen. Die im neuen Pulver enthaltenen Nanopartikel sorgen dafür, dass ein besonderer Farbstoff an den fettigen Rückständen des Fingerabdrucks kleben bleibt. Unter UV-Licht leuchtet der Abdruck dann gelbgrün.
 
Was ist das Ergebnis?
 
Mit dem Pulver könnten künftig Fingerabdrücke direkt am Tatort und in hoher Qualität sichtbar gemacht werden. Und das sogar auf Geldscheinen. Das war bisher wegen ihrer Sicherheitsmerkmale schwierig. Ganz schön schlau.
 
Funfact:
 
Menschen können auch an der Zunge (und Anordnung der Geschmacksknospen) identifiziert werden. Aber davon findet man an Tatorten eher selten Abdrücke.
 
Mit dem neuen Pulver kann die Polizei in Zukunft also hoffentlich noch besser mit Fingerabdrücken Personen identifizieren. Übrigens: Kleine Ähnlichkeiten gibt es bei Fingerabdrücken doch. Mittlerweile kann mittels KI festgestellt werden, ob Abdrücke von zwei unterschiedlichen Fingern zu einer Person oder verschiedenen gehören.
 
 
 
Beitrag von Elena Deutscher