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Dass Omega-3-Fettsäuren gesund sind, wissen viele. Die wertvollen Fettsäuren, die vor allem in fettreichem Fisch, Nüssen und Samen vorkommen, schützen Herz und Gefäße, wirken blutdrucksenkend und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Doch ihre Wirkung geht weit über die reine körperliche Gesundheit hinaus: Omega-3 ist auch „Brain Food“ – unverzichtbar für die Funktion unseres Gehirns, da rund 60 % des Fetts im Gehirn aus Omega-3 bestehen. Ein Team von Forscher*innen um den renommierten Neurokriminologen Adrian Raine von der University of Pennsylvania hat jetzt herausgefunden, dass Omega-3-Fettsäuren sogar unser Verhalten positiv beeinflussen könnten.
In einer umfassenden Analyse zahlreicher Studien zeigten sich beeindruckende Ergebnisse: Die Gabe von Fischöl-Kapseln, reich an Omega-3, führte bei Menschen mit aggressivem Verhalten zu einer deutlichen Beruhigung. Raine schätzt, dass Aggressionen durch eine regelmäßige Einnahme um bis zu 30 % reduziert werden könnten.
Warum ist das so? Omega-3 scheint nicht nur das Gedächtnis und die Stimmung zu fördern, sondern auch Gehirnareale zu beeinflussen, die mit der Regulation von Impulsen und Emotionen zusammenhängen. Das bringt Wissenschaftler*innen zu einer spannenden Frage: Könnte die richtige Ernährung ein Schlüssel zur Prävention von Verhaltensproblemen sein?
Die Ergebnisse eröffnen nicht nur neue Perspektiven für die Forschung, sondern werfen auch die Frage auf, inwieweit eine gesunde Ernährung als Teil eines umfassenden Therapieansatzes für Verhaltensauffälligkeiten eingesetzt werden kann. Omega-3 könnte also nicht nur unseren Körper, sondern auch unser Miteinander positiv beeinflussen – eine spannende Entwicklung, die weitere Studien verdienen würde.
Beitrag von Cornelia Fischer-Boerold