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PFAS sind ein großes Problem unserer Zeit. Hinter dieser Abkürzung für PolyFluorAlkyl-Substanzen steckt eine große Gruppe von Industriechemikalien, die etwa in Kosmetika, Textilien oder Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden. In der Umwelt kommen sie mittlerweile überall vor, bauen sich dort aber nicht ab, weshalb PFAS auch Ewigkeitschemikalien genannt werden. Über die Nahrung und das Trinkwasser gelangen sie auch in unseren Körper. Das Berliner Bundesinstitut für Risikobewertung hat nun in einem Selbsttest erforscht, wie lange PFAS in unserem Körper bleiben.
Jetzt weiß man, die Verweildauer hängt von der Länge der Kohlenstoffkette der verschiedenen PFAS-Moleküle ab. Langkettige können sich Jahre in unserem Körper aufhalten. Die gute Nachricht: kurzkettige PFAS werden schon nach einigen Tagen oder Wochen ausgeschieden.
Wo findet man PFAS?
Fast überall! Im Löschschaum, in Regenjacken, in beschichteten Pfannen und in Kosmetik. Etwa über kontaminierte Gewässer oder Verpackungsmaterialien gelangen sie auch in unsere Lebensmittel.
Warum sind PFAS problematisch?
Weil die Stoffe langlebig und stabil sind, können sie weder durch Wasser, noch durch Licht oder Bakterien zeitnah abgebaut werden.
Wie lange bleiben PFAS im Körper?
Das Forscherteam des Berliner Bundesinstituts für Risikoforschung fand jetzt auch im Selbsttest überraschend heraus: Kurzkettige PFAS werden innerhalb von nur Tagen bis Wochen ausgeschieden, überwiegend mit dem Urin. Langkettige PFAS dagegen bleiben bis zu mehreren Jahren im Körper!
Sind PFAS schädlich für die Gesundheit?
Ja. Die Stoffe können das Immunsystem bei Kindern schwächen. Beobachtet wurden zudem höhere Cholesterinspiegel im Blut und niedrigere Geburtsgewichte.
Lösen PFAS Krebs aus?
Die Forscher geben fürs erste Entwarnung. Im Tierversuch waren die Stoffe erst bei Dosierungen krebserzeugend, die weit oberhalb der Mengen liegen, die der Mensch über Lebensmittel zu sich nimmt.
Garantiert kein Fun Fact:
PFAS können extreme Temperaturen, überstehen. Ihre Widerstandskraft wird nun zum Bumerang: denn PFAS finden sich selbst in der Antarktis.
Beitrag von Cornelia Fischer-Boerold