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Wir kennen es alle aus dem Alltag: Man glaubt, in einer Sache Recht zu haben, obwohl man objektiv falsch liegt. Dies passiert sehr häufig. Der Grund dafür ist ein psychologisches Phänomen, das als „Illusion der Informationsfülle“ bezeichnet wird und von Forschern der Ohio State University entdeckt wurde. Viele Menschen nehmen instinktiv an, über genug Informationen für eine Entscheidung oder Meinung zu verfügen, auch wenn das nicht der Fall ist.
Sie merken oft nicht, dass sie nur über Teilinformationen verfügen und hinterfragen das auch nicht. Anderen hingegen wird unterstellt, dass ihre Sicht auf unzureichenden Informationen beruht. In der Untersuchung waren viele Probanden jedoch bereit, ihre Einstellung zu ändern, nachdem sie weitere Informationen erhalten hatten. Allerdings schränkten die Wissenschaftler ein, dass diese Bereitschaft bei stark ideologischen Themen nicht besteht. Wer also ideologisch gegen Windräder ist, wird sich meist auch durch mehr Informationen dafür nicht umstimmen lassen.
Beitrag von Susanne Stein