SCHLAUES in 100 Sekunden -
Klein, aber oho! Ameisen leben in riesigen Völkern mit Millionen von Mitgliedern. Stirbt ein Tier, kann es gleich zehnfach ersetzt werden. Daher könnte man denken, dass das Leben einer einzelnen Arbeiterin im Ameisenstaat nicht viel wert ist. Eine neue Studie bringt jetzt allerdings Sensationelles zu Tage. Würzburger Forschende haben jetzt herausgefunden, dass Ameisen gezielt Beine von Artgenossen amputieren, um deren Leben zu retten. SCHLAUS in 100 Sekunden.
DIE STUDIE
Was Ameisen alles können, das hat Ameisenforscher Dr. Erik Frank und sein Team der Universität Würzburg gezeigt – Und zwar bei Florida-Holzameisen. Denn die können erstaunliches: Die Ameisen amputieren Gliedmaßen, um das Leben ihrer Arbeiterinnen zu retten. Wie genau funktioniert das? Ist eine Ameise am Oberschenkel verletzt, beißen die anderen Tiere das ganze Bein ab. So können sich lebensgefährliche Infektion nicht im Körper ausbreiten. Aber: Bei Verletzungen am Unterschenkel wird nicht amputiert. Stattdessen lecken die Ameisen die Wunde sauber.
Und das klappt?
75 % überleben eine Verletzung am Unterschenkel. Danach können die Ameisen ihre Aufgaben im Nest wieder übernehmen. Eine Beinamputation überstehen 90 Prozent.
Aber warum ist das so?
Ist eine Ameise am Unterschenkel verletzt, pumpen spezielle Muskeln im Oberschenkel Blut und Bakterien weiter in den Körper.
Bei Oberschenkel-Verletzungen sind auch diese speziellen Muskeln beschädigt - Infektionen breiten sich dadurch langsamer aus. Das gibt den Ameisen Zeit zu amputieren.
FUNFACT
Werden Ameisen umgesiedelt, müssen möglichst alle Insekten mit umziehen. Da die Ameisen sonst nach ihren verlorenen Kameraden suchen. In den kleinen Krabblern steckt halt mehr als man so denkt.
Beitrag von Elena Deutscher