Wochenserie -
Der Bierkeller der Familie Mord in Fürstenwalde, im Hinterhof vom „Mords-Eck“, einem alten Brauereigelände, ist ein kleines Privatmuseum, das es seit den 90er Jahren gibt und über 100 Jahre Familien-Bier- und Likörtradition beleuchtet. Um 1900 hat Sigrid Bosses Großvater hier seine Brauerei eröffnet und bis 1936 sogar selbst gebraut.
Der Keller galt immer als "streng geheim". Denn zu DDR-Zeiten blieb der Keller immer fest verschlossen. Nur nicht für Parteimitglieder. Hier wurden damals die guten Biere gelagert, das Exportbier, das Tschechen-Bier, das Berliner Bier. Das war unter Verschluss.
Vieles aus den Jahrhunderten Bierbrautradition hat die Familie aufgehoben. In den 90er Jahren begann Sigrids Vater Günther, als Rentner, daraus ein kleines Privatmuseum zu machen. Genau hier im historischen Lagerkeller. Ein wenig scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Vieles atmet den Staub der Zeit, auch die bis zu 100 Jahre alten Geräte zur Lagerung und Säuberung wie der Flaschenreinigungsbottich. Die Zwillingsbürstenmaschine von 1936 funktioniert sogar noch.
Dass das kleine Museum ausgerechnet im Keller zu finden ist, passt. Denn nur in Kellern konnten früher Lebensmittel ganzjährig kühl aufbewahrt und gehalten werden. Deshalb wurden auch bei Familie Mord die Liköre und Bierfässer hier gelagert. Bis heute kann man noch erahnen, wie das hier unten vor Jahrzehnten geduftet haben muss.
Beitrag von Andrea Ringelstetter