Wochenserie -
In Brandenburg gibt es nur noch etwa 220 Binnenfischer – und vor allem an Nachwuchs fehlt es der Branche. Doch Sander Fuhrmann bringt mit seinen 28 Jahren frischen Wind in diesen selten gewordenen Beruf. Er ist der Fischer von Köllnitz im Landkreis Oder-Spree und einer der wenigen Jungen, die sich mit Leidenschaft der traditionellen Fischerei verschrieben haben.
In unserer neuen Wochenserie begleiten wir ihn und zeigen, wie vielseitig und herausfordernd der Alltag eines Fischers wirklich ist. Früh am Morgen steht für Sander die erste Aufgabe an: die Netze mit Bedacht auszuwählen und das Boot richtig zu beladen. Denn ob ihm heute Nacht der Fang eines Karpfens gelingt, entscheidet sich genau jetzt, bei der Vorbereitung.
Er bewirtschaftet ein beeindruckendes, 1.000 Hektar großes Naturschutzgebiet – eine Seltenheit in Deutschland. Hier bleibt ihm die Natur pur: keine Angler, keine Boote, kein Lärm. „Da nervt mich einfach keiner. Ich bin hier nur mit den Fischen,“ sagt Sander mit einem Lächeln.
Doch Sander will die Fischerei auch sichtbarer machen und Menschen einen Einblick in seine Arbeit geben. „Kaum jemand weiß, was ein Fischer den ganzen Tag macht,“ erklärt er. „Es ist wie mit den Kühen, die über die Weide bis ans Wasser laufen. Solche kleinen Einblicke können für andere ein Schmunzeln am Tag sein.“ Mit seiner offenen Art und seiner Begeisterung möchte Sander zeigen, wie wertvoll und nahbar die Fischerei sein kann.
Beitrag von Patricia Corniciuc